Erneuerbare Energien – Die Zukunft der Energie

Der Umstieg auf eine langfristige und nachhaltige Energieversorgung im Fokus



Die Energiewende und erneuerbare Energien sind in der heutigen Zeit von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, unseren Energiebedarf nachhaltig und umweltfreundlich zu decken. Sie stehen nicht nur im Zentrum der globalen Bemühungen zur Bekämpfung der Klimakrise, sondern spielen auch eine große Rolle bei der Umgestaltung unserer Energieversorgung. Deutschland hat ehrgeizige Ziele gesetzt und strebt an, bis zum Jahr 2030 mindestens 80% des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energieträgern zu beziehen.[1] 


Inhalt

Was sind erneuerbare Energien

Solarenergie

Windenergie

Wasserkraft

Geothermie

Biomasse als erneuerbare Energiequelle

Erneuerbare Energien in Deutschland 

Fazit

FAQs

 


 

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Was sind erneuerbare Energien?

Erneuerbare Energien, auch als regenerative Energien oder alternative Energiequellen bekannt, sind natürliche Ressourcen, die sich kontinuierlich und auf natürliche Weise erneuern. Sie stehen uns praktisch unbegrenzt zur Verfügung und spielen eine entscheidende Rolle in der umweltfreundlichen Energieerzeugung, da sie keine schädlichen Treibhausgase in die Atmosphäre abgeben, wie es bei fossilen Energieträgern der Fall ist. Zu den erneuerbaren Energieträgern zählen:

erneuerbare-energien-übersicht

Regenerative Energien sind von zentraler Bedeutung für die Energiewende, den Kampf gegen die Klimakrise und die Umsetzung des 1,5°C-Ziels des Pariser Klimaabkommens. Um diese Ziele zu erreichen, ist eine grundlegende Transformation unseres Energiesystems erforderlich. Die Nutzung von fossilen Energieträgern für Wärme und Strom verursacht hohe Mengen an CO2-Emissionen, die einen erheblichen Anteil der Treibhausgasemissionen in Deutschland ausmachen. Durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien werden deutlich weniger CO2-Emissionen freigesetzt, was sich unmittelbar auf den Klimawandel auswirkt und eine nachhaltige Energiezukunft gewährleistet. [1] 

Was ist versteht man unter der Energiewende?

Die Energiewende ist der Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energiequellen. Ihre Hauptziele sind die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Steigerung der Energieeffizienz und die Dezentralisierung der Energieerzeugung. Zu den Maßnahmen gehören der Ausbau von Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie sowie die Förderung der Energieeffizienz. [1] 

 

Erneuerbare Energieträger gelten als nahezu klimaneutral, da der Anteil der Treibhausgasemissionen um etwa 90 % niedriger ist als bei fossilen Energieträgern. Dennoch entstehen CO2-Emissionen entlang der Energiebereitstellungskette, sowohl durch den Betrieb der Anlagen als auch durch die Aufbereitung, den Transport und die Wartung erneuerbarer Energieträger. [2] 

 

Wie viel CO2-Emissionen können durch die Nutzung erneuerbarer Energien vermieden werden? 

Laut dem Umweltbundesamt konnten durch die Verwendung erneuerbarer Energien 232 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2022 eingespart werden. Dieser Wert ist seit dem Jahr 2000 um das Fünffache gestiegen. Der Sektor, in dem die meisten CO2-Emissionen vermieden wurden, ist die Stromerzeugung mit rund 75 %, gefolgt vom Wärmesektor und dem Verkehrssektor. [3] 

 

 

Solarenergie

 

Solarenergie und Solarstrom

Solarenergie ist eine der vielversprechendsten Formen erneuerbarer Energien und hat das Potenzial, die Energieversorgung nachhaltig zu revolutionieren. Allein in Deutschland treffen pro Quadratkilometer rund 1000 Kilowattstunden Solarenergie auf die Erde. Die Nutzung dieser Solarenergie erfolgt dabei durch den Einsatz von Photovoltaikanlagen (kurz: PV-Anlagen), Solarzellen, solarthermische Kraftwerke oder auch Sonnenkollektoren, die die Strahlungsenergie in Strom oder Wärme umwandeln. 

Um Wärme für Warmwasser oder zum Heizen zu erzeugen, wird die Technologie der Solarthermie genutzt. Solarkollektoren absorbieren dabei das Sonnenlicht und wandeln es in Wärme um. Die gewonnene Energie kann dann in Wärmespeichern für den späteren Gebrauch gespeichert werden. [4] 

 

Um Sonnenenergie in Strom umzuwandeln, wird die Technik der Photovoltaik verwendet. Solarzellen wandeln dabei das eintreffende Sonnenlicht direkt in elektrische Energie um und bestehen dabei aus Halbleitermaterialien wie Silizium. Wenn Sonnenlicht auf die Solarzellen trifft, erzeugt dies eine Elektronenbewegung im Halbleiter, die zu einem elektrischen Strom führt und dann zur Strom und Wärmeerzeugung genutzt werden kann. 

Die Kosten für Solarenergie sind in den letzten Jahren erheblich gesunken, was Solarenergie auch für private Haushalte zu einer immer attraktiveren Option macht. Die Kosten für Solarenergie hängen dabei von verschiedenen Faktoren ab. Aktuell sind Photovoltaikanlagen am kostengünstigsten und rentabelsten. Einige Vorteile von Photovoltaikanlagen sind: 

Die Langlebigkeit der Solaranlagen,
Die platzsparende Installation und
Die Möglichkeit, einen Solarstromspeicher einzubauen.

[4]

Wie viel kostet eine PV-Anlage?

Die Kosten für Solarenergie variieren je nach Größe der PV-Anlage, der Art der Installation und der Leistung der Solarzellen. Bei der Anschaffung muss auch unterschieden werden, ob die Solaranlage über einen Speicher verfügt oder nicht. Aber auch hier variieren die Preise nach Hersteller und Größe des Speichers. Die Kosten einer Solaranlage amortisieren sich jedoch aufgrund der langen Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren und auch die Kosten für Reinigung und Wartung halten sich eher gering. [5] 

Um Solarenergie auch nutzen zu können, wenn die Sonne nicht scheint, ist die Installation eines Solarstromspeichers erforderlich. Durch diesen können sich private Nutzer weitgehend vom öffentlichen Stromnetz unabhängig machen und langfristig Kosten einsparen. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten, die gewonnene Solarenergie zu speichern: 

PV-Speicher 
Speicherung in einem Heitzstab 
Speicherung durch Solarthermie 

Neben den vielen Vorteilen der Solarenergie als unerschöpfliche Energiequelle und ihre nahezu emissionsfreie Nutzung müssen jedoch auch einige Nachteile berücksichtigt werden. Solarenergie ist stark von den Wetterbedingungen sowie der Tageszeit abhängig. Darüber hinaus kann der Platzbedarf, insbesondere für Solarkraftwerke, eine Herausforderung darstellen, da dies vor allem in besiedelten Gebieten problematisch sein kann. [6] 

Erfahre hier mehr über Solarenergie und Solaranlagen

 

Windenergie

Windenergie und Windkraftanlagen

Windkraft ist eine bedeutende Form erneuerbarer Energie, die weltweit zur Stromerzeugung genutzt wird. In Deutschland deckte die Windkraft Anfang 2023 mehr als 25 % des Strombedarfs ab, der durch 29.982 Windkraftanlagen erzeugt wurde. Die Windkraft zählt neben der Solarenergie zu den Schlüsselkomponenten der erneuerbaren Energien, die sowohl an Land (onshore) als auch auf dem Meer (offshore) erzeugt wird. [7] 

 

Die Erzeugung von Windenergie erfolgt durch Windkraftanlagen, die die natürliche Kraft des Windes nutzen. Die Rotorblätter der Anlage drehen sich, wenn der Wind weht, und wandeln so kinetische Energie in mechanische Energie um. Diese mechanische Energie wird über einen Generator in elektrische Energie umgewandelt.  

Der erzeugte Strom aus Windkraft kann dann auf verschiedene Arten genutzt werden:  

Er kann in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. 
Unternehmen und private Haushalte können ihn für ihren eigenen Bedarf nutzen. 
Die überschüssige Energie kann in Batteriespeichern gespeichert werden, um sie später zu verwenden. 

kleinwindkraftanlage

Neben großen Windkraftanlagen gibt es auch Kleinwindkraftanlagen (kurz: KWA), die auf dem Hausdach sowie im Garten zur privaten Stromerzeugung genutzt werden können. Sie funktionieren dabei genauso wie große Windräder. Der Energiegewinn ist auch bei Kleinwindkraftanlagen, wie bei großen Windkraftanlagen, stark standort- und vor allem wetterabhängig. [8] 

Eine große Herausforderung beim Ausbau von Windkraft ist die Wahl geeigneter Standorte. Es müssen nicht nur ausreichend nutzbare Flächen zur Verfügung stehen, sondern auch die passenden Bedingungen gegeben sein. Zusätzlich sollte der Eingriff in die Natur und Tierwelt so gering wie möglich gehalten werden. 

Um den Ausbau von Windenergie weiter zu fördern, hat die Bundesregierung das "Wind-an-Land-Gesetz" im Juli 2022 verabschiedet, das am 1. Februar 2023 in Kraft getreten ist. Das Ziel besteht darin, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und geeignete Flächen für den Bau von Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang müssen alle Bundesländer bis 2032 2 % der Bundesfläche für die Windenergie ausweisen. Dabei wurde auch das Bundesnaturschutzgesetz überarbeitet, sodass nun auch Landschaftsschutzgebiete bei der Standortwahl berücksichtigt werden können. [9] 

Auch in Zukunft wird der Anteil der Windenergie weiter steigen und eine zentrale Rolle für die Energiewende spielen. Fortlaufende Forschung und Innovationen in der Branche zielen darauf ab, die Effizienz von Windkraftanlagen weiter zu steigern und die Kosten zu senken. Die verstärkte Nutzung von Offshore-Windparks sowie die Integration von Energiespeichertechnologien werden die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Windkraft erhöhen.

[10,11] 

Wasserkraft

wasserkraft

Wasserkraft wird seit Jahrzehnten zur Stromerzeugung genutzt, bei der durch fließendes Wasser elektrische Energie erzeugt wird. Dabei unterscheidet man zwei Arten von Wasserkraftwerken: 

Laufwasserkraftwerke 
Staudämme und Speicherkraftwerke 

Laufwasserkraftwerke nutzen den natürlichen Fluss von Flüssen oder Bächen, um Energie zu erzeugen. Das Wasser wird durch Turbinen geleitet, die sich durch den Wasserdruck drehen und Generatoren antreiben. Laufwasserkraftwerke sind in der Regel kontinuierlich in Betrieb und erzeugen konstante Mengen Strom. Staudämme und Speicherkraftwerke wiederum nutzen Stauseen, um Wasser zu sammeln und zu speichern. Das Wasser wird bei Bedarf freigesetzt, um Turbinen anzutreiben und Strom zu erzeugen. [12] 

Betrachtet man die Leistung der installierten Wasserkraftanlagen im Jahr 2022, so ist China weltweit eines der wichtigsten Länder nach der installierten Leistung der Wasserkraftanlagen. China  verzeichnete im Jahr 2022 eine Nennleistung von 414 Gigawatt. Brasilien und die USA folgen mit einer Nennleistung von jeweils rund 100 Gigawatt.  

Wichtigste Länder weltweit nach installierter Leistung der Wasserkraftanlagen im Jahr 2022

[13]

Wasserkraft ist eine zuverlässige und bewährte Form der erneuerbaren Energieerzeugung. Dennoch sind ökologische und soziale Aspekte von großer Bedeutung, insbesondere im Zusammenhang mit Staudämmen und Wasserkraftwerken. 

Ein konkretes Beispiel ist das Belo Monte Staudamm-Projekt in Brasilien am Xingu-Fluss im brasilianischen Amazonasbecken. Die Folgen für Mensch und Umwelt sind verheerend. Rund 38.000 Menschen mussten aufgrund des Staudamm-Baus umgesiedelt werden, und die Lebensbedingungen in den neu errichteten Wohngebieten sind schlecht. Vor allem die indigene Bevölkerung leidet stark unter dem Belo Monte Staudamm, da sie hauptsächlich vom Fischfang lebt, der durch den Damm und das veränderte Wasserregime stark beeinflusst wurde. Zusätzlich leidet die Tier- und Pflanzenwelt unter dem starken Eingriff in die Natur. 

Unmittelbare Auswirkungen auf die Wasserkraftwerke hat auch der Klimawandel. Durch diesen treten vermehrt Dürren auf, die die Wasserkraftnutzung negativ beeinflussen. Es wird deutlich, dass die Wasserkraft nicht nur Vorteile mit sich bringt, sondern auch viele Nachteile und Herausforderungen. Die geeignete Standortwahl ist entscheidend für die nachhaltige Nutzung, denn nur so kann das volle Potenzial der Wasserkraft ausgeschöpft und gleichzeitig Ökosysteme und Lebensräume der Menschen geschützt werden.

[14,15]

Geothermie

Geothermie

Geothermie, auch bekannt als Erdwärme, bezeichnet die Nutzung der natürlichen Wärme aus dem Inneren der Erde, um Energie zu erzeugen. Hier werden zwei Hauptverfahren zur Gewinnung von Erdwärme unterschieden: 

Oberflächennahe Geothermie  
Tiefe Geothermie 

[16]

Schon gewusst?

Die Temperatur im Erdinneren steigt mit zunehmender Tiefe an, und dieser Anstieg wird als Geothermie bezeichnet. Der genaue Wert des Temperaturanstiegs hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die geologischen Bedingungen des Standorts, die Region der Erde und die Tiefe unter der Erdoberfläche. Im Durchschnitt steigt die Temperatur im Erdinneren um 3 Kelvin pro 100 Meter an. 

 

 

Bei der oberflächennahen Geothermie, die in Tiefen bis zu 400 Metern erfolgt, wird die Erdwärme mithilfe von Wärmepumpen auf ein nutzbares Temperaturniveau angehoben. Diese Energie kann dann zur Raumwärme oder Wassererwärmung genutzt werden und bietet eine effiziente Möglichkeit zur Raumklimatisierung. 

Die Tiefengeothermie hingegen erfordert Bohrungen von bis zu 5000 Metern in das Erdinnere. Durch diese Methode können ganze Stadtviertel beheizt oder, wenn die Temperaturen ausreichend hoch sind, geothermische Kraftwerke zur Stromerzeugung betrieben werden. Hierbei wird heißes Wasser oder Dampf an die Oberfläche gefördert, um Turbinen anzutreiben, die Generatoren zur Stromerzeugung antreiben. 

Die wesentlichen Kosten der Geothermie umfassen: 

Bohrkosten zur Erschließung geothermischer Ressourcen, 
die Installation von geothermischen Anlagen wie Wärmepumpen oder Kraftwerke, 
den Bau von Verteilungssystemen und Infrastruktur, 
sowie Wartungs- und Betriebskosten. 

Es ist zu beachten, dass die Kosten je nach Art des geothermalen Projekts, den Standortbedingungen und der geologischen Beschaffenheit variieren. Die Identifizierung eines geeigneten Standortes mit hoher geothermischer Aktivität ist entscheidend für die erfolgreiche Nutzung von Erdwärme. Die damit verbundenen anfänglichen Investitionen können sehr hoch sein und den Fortschritt beim Bau von geothermischen Kraftwerken, die ebenfalls mit teuren Bohrungen verbunden sind, verlangsamen. Langfristig gesehen ist die Nutzung der Geothermie jedoch sehr rentabel, da die Kraftwerke eine lange Lebensdauer aufweisen, nur geringe Betriebskosten verursachen und unabhängig von Tages-, Wetter und Jahreszeit genutzt werden kann.

[16,17]

Biomasse als erneuerbare Energiequelle

biomasse als erneuerbare Energiequelle

Biomasse zählt zu den erneuerbaren Energien, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden kann. Diese vielseitige Form erneuerbarer Energie wird in verschiedenen Formen zur Energieerzeugung eingesetzt - in fester, flüssiger und gasförmiger Form.

Was ist Biomasse?

Biomasse bezieht sich auf organische Materialien, die von Pflanzen und Tieren stammen. Dazu gehören Holz, Pflanzenreste, landwirtschaftliche Abfälle, tierische Exkremente und biologische Abfälle. Je nach verfügbaren Ressourcen und Energienutzungszielen kann Biomasse auf verschiedene Arten genutzt werden. 

Bei der Verbrennung von Biomasse kann Strom oder Wärme erzeugt werden. Dies geschieht oft in Biomassekraftwerken oder in Holzöfen durch die Verbrennung von Holz oder Pellets. Ein Blockheizkraftwerk ist hier ein gutes Beispiel, bei dem Biomasse genutzt wird, um sowohl elektrische als auch thermische Energie zu produzieren. 

Erfahre hier mehr über Blockheizkraftwerke

Zur Biomasse-Energie zählt auch Biokraftstoff, bei dem Biomasse in flüssige Biokraftstoffe wie Biodiesel oder Bioethanol umgewandelt wird. Zusätzlich wird Biogas durch die anaerobe Vergärung von organischen Materialien zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. 

Biomasse-Energie gehört in Deutschland zu den wichtigsten Formen erneuerbarer Energien, nach der Windkraft und Solarenergie. Ein großer Vorteil der Biomasse-Energie ist, dass sie nicht von Tageszeit oder Wetterbedingungen abhängig ist, wie es bei Solarenergie oder Wasserkraft der Fall ist. Zudem kann Biomasse organische Abfälle in Energie umwandeln und so einen positiven Beitrag zur Abfallwirtschaft leisten. 

Jedoch gibt es bei der Nutzung von Biomasse auch einige kritische Punkte zu beachten. Dazu gehört die Freisetzung von Treibhausgasen bei der Verbrennung von Biomasse. Denn neben der Verwendung von Rest- und Abfallstoffen wird Biomasse auch aus sogenannten Energiepflanzen gewonnen, die extra dafür angebaut werden. In diesem Zusammenhang kann es aufgrund der hohen Nachfrage nach Biomasse zu Veränderungen in der Landnutzung kommen, da der Anbau in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion steht.

[17,18]

Erneuerbare Energien in Deutschland

Erneuerbare Energien haben in Deutschland eine zentrale Rolle in der Energiewende eingenommen, da sie eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen bieten. Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden, und um dieses Ziel zu erreichen, muss der Ausbau erneuerbarer Energien weiter voranschreiten. Allein im Jahr 2022 konnten rund 232 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente durch die Nutzung erneuerbarer Energien eingespart werden. Dieser Wert ist seit dem Jahr 2000 fast um das Fünffache angestiegen und die Zahlen verdeutlichen, wie relevant der Umstieg auf erneuerbare Energien ist, um der Klimakrise entgegenzuwirken.[19] 

Um den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland zu beschleunigen, wurde im Jahr 2000 das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verabschiedet. Dieses Gesetz bildet die Grundlage für Deutschlands Weg hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung und verfolgt ehrgeizige Ziele: 

Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad Celsius, 
Bezug von mindestens 80 Prozent des Bruttostroms aus erneuerbaren Energien bis 2030, und 
Die Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. 

Im ersten Halbjahr 2023 verzeichnete Deutschland einen neuen Rekordanteil erneuerbarer Energien von 57,7 Prozent an der Stromerzeugung. Die Hauptquellen waren Solarenergie und Windenergie, gefolgt von Biomasse. Gleichzeitig ging die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern wie Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und Kernenergie spürbar zurück [20].

statistik-erneuerbare-energien-2023.xlsx

 

Trotz dieser positiven Entwicklung stehen Deutschland jedoch einige Herausforderungen bevor. Dazu gehören die nahtlose Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz, die effiziente Speicherung von Überschussenergie und die Bewältigung der schwankenden Stromerzeugung. Darüber hinaus sind weiterhin ambitionierte Ausbauziele notwendig, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen und den Anteil erneuerbarer Energien kontinuierlich zu erweitern. [21] 

Fazit

Erneuerbare Energien sind nicht nur eine Option, sondern ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft. Von Solar- und Windkraft über Geothermie bis hin zu Biomasse bieten sie eine breite Palette sauberer und umweltfreundlicher Energiequellen. Trotz der noch vorhandenen Herausforderungen wie Netzintegration und Speicherung von Überschussenergie sind erneuerbare Energien der Schlüssel zur Bewältigung des Klimawandels und zur Schaffung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung. Mit kontinuierlichem Ausbau und technologischer Innovation können wir eine saubere und nachhaltige Energiezukunft gestalten, die unser Planet dringend benötigt. 

Quellen:

[1] BMBV. Energiewende. BMBV, URL: https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/energiewende-und-nachhaltiges-wirtschaften/energiewende/energiewende_node.html 

[2] GASAG. CO2-Emissionen von erneuerbaren Energien. GASAG, URL: ]https://www.gasag.de/magazin/nachhaltig/co2-emissionen-erneuerbare-energien 

[3] Umweltbundesamt. Erneuerbare Energien – Vermiedene Treibhausgase. Umweltbundesamt, URL: https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/erneuerbare-energien-vermiedene-treibhausgase  

[4] Solarwatt. Solarenergie. Solarwatt, URL: https://www.solarwatt.de/ratgeber/solarenergie 

[5] Solarwatt. Photovoltaik Kosten. Solarwatt, URL:https://www.solarwatt.de/ratgeber/photovoltaik-kosten#:~:text=Laut%20einer%20Studie%20des%20Fraunhofer,01%20Cent%20im%20sonnen%C3%A4rmeren%20Norden 

[6] Solarenergie.de. Solarenergie speichern. Solarenergie.de, URL: https://solarenergie.de/hintergrundwissen/solarenergie-nutzen/solarenergie-speichern 

[7] Strom-Report. Windenergie in Deutschland. Strom-Report, URL: https://strom-report.com/windenergie/ 

[8] Wegatech. Kleinwindkraftanlage – Technik, kosten & Überblick. Wegatech, URL: https://www.wegatech.de/ratgeber/kleinwindkraftanlage/ 

[9] Die Bundesregierung. Mehr Windenergie für Deutschland. Die Bundesregierung, URL: https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/wind-an-land-gesetz-2052764 

[10] Windkraft-Journal. Die Zukunft der Windkraft – Herausforderungen und Chancen. Windkraft -Journal, URL: https://www.windkraft-journal.de/2023/05/10/die-zukunft-der-windkraft-herausforderungen-und-chancen/187735 

[11] Umweltbundesamt. Windenergie an Land. Umweltbundesamt, URL:https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/windenergie-an-land#mensch 

[12] Umweltbundesamt. Energie aus Wasserkraft. Umweltbundesamt, URL: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/energie-aus-wasserkraft#leitplanken-fur-die-stromerzeugung-aus-wasserkraft 

[13] Statista. Wichtigste Länder weltweit nach installierter Leistung der Wasserkraftanlagen im Jahr 2022. Statista, URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/467755/umfrage/leistung-von-wasserkraftanlagen-nach-laendern/ 

[14] Stefan Kramer. Belo Monte: Der wahre Grund hinter dem Bau des Staudamms. Stefan Kramer, URL: https://blog.misereor.de/2017/06/28/belo-monte-der-wahre-grund-hinter-dem-staudamm-bau/ 

[15] Umweltbundesamt. Geothermie. Umweltbundesamt, URL: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/geothermie#oberflachennahe-geothermie 

[16] Bundesverband Geothermie. Oberflächennahe Geothermie. Bundesverband Geothermie: https://www.geothermie.de/geothermie/geothermische-technologien/oberflaechennahe-geothermie.html 

[17] Umweltbundesamt. Bioenergie. Umweltbundesamt, URL: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/bioenergie#bioenergie-ein-weites-und-komplexes-feld- 

[18] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Nutzen und Bedeutung der Bioenergie. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, URL: https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/bioeokonomie-nachwachsende-rohstoffe/bioenergie-nutzen-bedeutung.html 

[19] Umweltbundesamt. Erneuerbare Energien – Vermiedene Treibhausgase. Umweltbundesamt, URL: https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/erneuerbare-energien-vermiedene-treibhausgase#undefined 

[20] Frauenhofer ISE. Nettostromerzeugung im 1. Halbjahr 2023: Rekordanteil Erneuerbarer Energien von 57,7 Prozent. Frauenhofer ISE, URL: https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2023/nettostromerzeugung-im-ersten-halbjahr-2023-rekordanteil-erneuerbarer-energien-von-57-prozent.html#:~:text=Halbjahr%202023:%20Rekordanteil%20Erneuerbarer%20Energien%20von%2057%2C7%20Prozent,-03.&text=Das%20Fraunhofer-Institut%20f%C3%BCr%20Solare,der%20Datenplattform%20Energy-Charts%20hervorgehen 

[21] Die Bundesregierung. Anteil der Erneuerbaren Energien steigt weiter. Die Bundesregierung, URL: https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/faq-energiewende-2067498 

 

 

FAQs

Wie definiert man erneuerbare Energien?

Erneuerbare Energien oder regenerative Energiequellen regenerieren sich auf natürlicherweise und erschöpfen nicht. Sie gelten als nahezu klimaneutral und erzeugen viel weniger Treibhausgase als herkömmliche Energieträger. Sie werden genutzt um Strom, Wärme aber auch Kraftstoff zu erzeugen. 

Erfahre hier mehr über die erneuerbare Energien.

Welche erneuerbaren Energien gibt es?

Zu den erneuerbaren Energiequellen zählen: 

  • Sonnenenergie (Photovoltaik und Solarthermie),  
  • Windenergie, 
  • Wasserkraft, 
  • Geothermie und  
  • Biomasse als erneuerbare Energiequelle. 

Erfahre hier mehr über die verschiedenen erneuerbaren Energien.

Welche erneuerbaren Energien in Deutschland werden am meisten genutzt?

In Deutschland sind Wind- und Solarenergie die Hauptquellen erneuerbarer Energie, gefolgt von Biomasse. Im ersten Halbjahr 2023 betrug der Anteil erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung 57,7%. Dieser Anteil steigt kontinuierlich und ist entscheidend für die Energiewende und den Klimaschutz. 

Erfahre hier mehr über die erneuerbaren Energien in Deutschland.