Die Klimatransformation funktioniert nur, wenn alle Ebenen zu mehr Klimaschutz beitragen. Politische Maßnahmen bilden die Rahmenbedingungen und somit ein Puzzleteil auf dem Weg, die Klimaziele einzuhalten. Die Umsetzung der Maßnahmen hängt dagegen oft an Unternehmen und Privatpersonen. Daher muss Klimaschutz einfach gemacht werden: Je einfacher und günstiger klimaschonende Möglichkeiten sind, desto wahrscheinlicher werden sie umgesetzt.
Inhalt
Mögliche Umsetzungsformen von Klimaschutz
Globaler Klimaschutz und Klimaschutzprojekte
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Klimaziele werden auf unterschiedlichen Ebenen gesetzt. So gibt es kommunale Klimaziele, bundesweite und EU-weite Klimaziele. Die Ziele helfen dabei politische Maßnahmen gegen den Klimawandel zu begründen und umzusetzen. Spätestens seit dem erneuerten Klimaschutzgesetz ist Deutschland auch gesetzlich zur Einhaltung der Klimaziele verpflichtet. Um die eigenen Ziele zu erreichen und dem Klimawandel entgegenzutreten, muss die Politik in nächster Zeit wichtige Schritte einleiten. [1]
Klimaziele Deutschlands und der EU bis 2030 und weiter [2,3]
Bis 2030 hat sich sowohl die EU als auch Deutschland ambitionierte Klimaziele gesetzt. Dabei wird das Jahr 1990 als Referenzjahr gesehen. Bisher ist die Einhaltung der Klimaziele allerdings noch sehr ungewiss. Wird der Trend weiterverfolgt, so sinken die deutschen Treibhausgasemissionen bis 2030 nur um 49 Prozent. Ebenfalls wird Deutschlands Klimaneutralität bis 2045 angezweifelt [1]. Als größter CO2-Emittent der EU sollte Deutschland allerdings als Vorbild fungieren [4].
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Klimaneutralität - Definition Umgangssprachlich wird unter Klimaneutralität eine Netto-Null der Treibhausgasemissionen verstanden. Um die Netto-Null zu erreichen, dürfen nur so viele Treibhausgasemissionen ausgestoßen werden, wie in natürlichen Kohlenstoffspeichern (Wälder, Feuchtgebiete, Ozean,..) gebunden werden können. Zu echter Klimaneutralität gehört allerdings auch, weitere Klimaeffekte einzubeziehen, die beispielsweise durch Veränderungen der Oberfläche entstehen. [5] |
Um das Klima langfristig zu entlasten, strebt die Bundesregierung nach 2050 sogar negative Treibhausgasemissionen an. Somit sollen mehr Treibhausgase in der Natur gespeichert werden, als Deutschland ausstößt. Politische Maßnahmen gegen den Klimawandel und Förderungen unterstützen dafür bereits der Schutz von Mooren. [6]
Politische Maßnahmen betreffen nicht nur Kommunen, sondern beeinflussen auch Privatpersonen sowie Unternehmen. Insbesondere die Wahrnehmung auf Klimaschutz verändert sich zunehmend und sowohl für Kund*innen als auch Fachpersonal gewinnt der Handlungsbedarf dafür an Bedeutung. Nur vier Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland sehen gar keinen Handlungsbedarf im Bereich des Klimaschutzes [7].
Damit Unternehmen weiterhin attraktiv bleiben, treffen sie häufig eigene Maßnahmen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Dabei beschreibt das Feld der Nachhaltigkeit nicht nur klima- und umweltfreundliche Maßnahmen, sondern hat ebenfalls den Anspruch soziale Nachhaltigkeit zu fördern, sowie die ökonomische Nachhaltigkeit – d.h. das finanzielle Überleben des Unternehmens.
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Was ist Corporate Sustainability? Corporate Sustainability kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „unternehmerische Nachhaltigkeit“. Sie kann als Teil der Corporate Responsibility (unternehmerischen Verantwortung) gesehen werden. Die Umsetzung von Corporate Sustainability betrifft alle Unternehmensbereiche, beginnend am ersten Schritt der Wertschöpfungskette. Corporate Sustainability im gesamten Unternehmen kann daher sehr komplex werden und verlangt Transparenz. Wird Corporate Sustainability zu kurz gedacht, so kann es zum Vorwurf des Greenwashing kommen. |
Klimaschutz-Maßnahmen in Unternehmen tragen zur Corporate Sustainability bei. Dabei können die Maßnahmen völlig unterschiedliche Ebenen betreffen und Ausmaße annehmen. Von der Installation erneuerbarer Energien bis zur Umstellung auf Recyclingpapier kann Klimaschutz im Unternehmen variieren.
Mit der richtigen Klima- und Nachhaltigkeitsstrategie können viele Vorteile erreicht werden. Besonders werden Unternehmen damit für Arbeitnehmende attraktiver. Über die Hälfte hält es für relevant, ob das eigene Unternehmen oder zukünftige Arbeitgeber*innen klimaneutral bzw. nachhaltig agieren [8].
Sowohl für eine gute Nachhaltigkeitsstrategie als auch Klimastrategie muss das Unternehmen erstmal die eigene Tätigkeit unter die Lupe nehmen, um Verbesserungsmöglichkeiten auszumachen.
Die Klimastrategie macht dabei einen entscheidenden Teil der Nachhaltigkeitsstrategie aus. Während sich die Klimastrategie primär auf die Treibhausgasemissionen fokussiert, nimmt eine Nachhaltigkeitsstrategie weitere Faktoren auf, wie faire Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Nachhaltigkeitsstrategien ziehen somit alle Nachhaltigkeitsfaktoren mit ein – ökologisch, sozial und ökonomisch. Die Klimastrategie zählt zu den ökologischen Faktoren, gemeinsam mit Maßnahmen zum Naturschutz oder ähnlichem.
Unternehmen sparen mit der Umsetzung von Klima- und Nachhaltigkeitsstrategien nicht nur Treibhausgasemissionen ein, sondern können auch Geld sparen. Nachhaltigkeits- und Klimastrategien als Kostenfaktoren zu sehen, stimmt längst nicht mehr mit aktuellen Anforderungen überein. Schritt für Schritt wird eine Nachhaltigkeitsberichterstattung für alle Unternehmen verpflichtend. Zudem basiert Nachhaltigkeit unter anderem auf Suffizienz, dem Sparen von Energie und Ressourcen.
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Suffizienz: Teil authentischer Nachhaltigkeit Neben Effizienz und Konsistenz zählt Suffizienz als Bestandteil einer guten Nachhaltigkeitsstrategie. Bei der Umsetzung von effizienten Maßnahmen muss – im Sinne der Suffizienz – sichergestellt werden, dass ein geringerer Energieverbrauch beispielsweise nicht dazu führt mehr Geräte anzuschaffen. Kurz gesagt: Weniger ist mehr ist das Ziel von Suffizienz. [9] |
Wenn Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Unternehmensphilosophie verankert werden, sollten sich die Klimaschutzmaßnahmen auch im Alltag des Unternehmens widerspiegeln. So bekommen Mitarbeitende einerseits ein Gefühl der Mitverantwortung und sie werden aktiv in das Ziel des Unternehmens einbezogen. Dabei kann es für Unternehmen auch von Vorteil sein, die eigene Belegschaft in den Prozess der persönlichen Klimatransformation einzubeziehen.
Für Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen gibt es viele Beispiele und Bereiche. Im Alltag spielen vor allem die genutzten Räumlichkeiten und regemäßig genutzten Gegenstände eine wichtige Rolle. Dazu gehören auch Unternehmensbereiche, wie die Personalküche oder sanitäre Einrichtungen. Präsenter sind meist Themen der Energiegewinnung, die Beschaffung von Büroutensilien, Home-Office-Möglichkeiten oder die Frage nach Geschäftsreisen.
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Mit ihren Klimazielen möchte die Politik dem Klimawandel entgegentreten und Maßnahmen ergreifen, um Klimaschutz in Deutschland umzusetzen. Viele Kommunen setzen sich bereits heute für Klimaschutzmaßnahmen ein, um das Ziel der Treibhausgasneutralität bereits bis 2035 zu erreichen [5]. Dabei können Kommunen durch einen klimabewussten Städtebau bereits die Resilienz gegen den Klimawandel stärken und somit die Stadt lebenswerter gestalten.
Bedeutender Teil einer urbanen Infrastruktur ist der Verkehr. Maßnahmen im Verkehrssektor zu erreichen, die mit dem Klimaschutz in Deutschland konform sind, bleibt eine wichtige Aufgabe. Für die Umsetzung bedarf es einerseits den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel. Andererseits sollte der Verkehr elektrifiziert werden und auf Strom aus erneuerbaren Energien zurückgegriffen werden.
Klimaschutzmaßnahmen innerhalb einzelner Unternehmen sind – je nach Wirtschaftssektor – von hoher Bedeutung und tragen signifikant zum Klimaschutz bei. Daher ist es wichtig besonders klimaschädliche Wirtschaftsbereiche auszumachen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Somit werden Ressourcen und Energie gespart, Treibhausgasemissionen verringert und neue Perspektiven eröffnet. Immer wichtiger wird dabei der Gedanke einer Kreislaufwirtschaft, in der Materialien im besten Fall nach der primären Nutzung wieder in einen Produktkreislauf fließen können.
Für Materialien, die dem Kreislauf nicht mehr zugeführt werden können, lohnt es sich Potenziale einer nachhaltigen Abfallwirtschaft zu entdecken. Denn auch unser Müll kann eine Energiequelle liefern und muss nicht nutzlos werden.
Strukturelle Maßnahmen im Klimaschutz dienen als Wegweiser und Kernbestandteil auf dem Weg zur Klimaneutralität. Der Großteil der Treibhausgasemissionen in Deutschland entsteht durch den Einsatz von Energie. Die Energieerzeugung liegt allerdings selten in den Händen von Privatpersonen, sondern in denen von Energiekonzernen und der Politik. Dennoch bieten sich auch privat Möglichkeiten für Klimaschutz. Maßnahmen reichen vom Verzicht eines Autos bis hin zu veganer Ernährung. Auch Klimaschutzmaßnahmen im eigenen Gebäude können einen positiven Beitrag leisten – gerade beim Thema Heizen.
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Nachhaltiger Konsum unterstützt neben des Klimaschutzes auch viele weitere Bereiche der Umwelt. Wird weniger produziert, werden weniger Ressourcen und somit auch Flächen benötigt. Betrachten wir Regionen, in denen Wassermangel herrscht, so werden die Grundwasserreserven durch nachhaltigen Konsum besser geschützt. Klimaschutz und dessen Maßnahmen – auch privat – tragen also meist zu einem größeren Ganzen bei. Die Pyramide zeigt, wie du nachhaltig konsumierst. Dabei gibt es viele Alternativen zum Neukauf [10].
Klima- und Umweltschutz bei. Weniger Autos benötigen weniger Platz, der schließlich für Grünanlagen genutzt werden kann. Das Teilen von Wohnräumen wirkt sich ebenso positiv aus: elektrische Haushaltsgeräte werden geteilt, geringerer Heizbedarf, geringerer Platzbedarf. Viele dieser Eigenschaften können auch auf Aktivitäten außerhalb des Alltags übertragen werden. Vor allem Reisen schlagen ins CO2-Budget: Flüge ans Reiseziel, Kreuzfahrten, Flächenverbrauch von Hotelanlagen oder Tourismusanlagen,…
Realistisch gesehen werden Menschen durch ihren Lebensstil immer Treibhausgasemissionen ausstoßen. Ziel ist es durch Klimaschutzmaßnahmen weltweit die Treibhausgasemissionen so gering wie möglich zu halten und mittels Klimaschutzprojekte unvermeidbare Emissionen zu reduzieren. Bei der Kompensation zählt das Prinzip der Netto-Null: Emissionen, die an einem Ort ausgestoßen werden, werden an anderer Stelle wieder eingebunden.
Klimaschutzprojekte werden immer wieder kontrovers diskutiert. Die Kritik lautet, dass keine zusätzlichen Emissionen eingebunden werden und eine reine Kompensation nicht die Lösung gegen den Klimawandel ist. Um die Zuverlässigkeit von Klimaschutzprojekten zu gewährleisten, gibt es Zertifikatsstandards. Die große Menge an Zertifikaten erschwert Organisationen zwischenzeitlich allerdings die Kommunikation über ihren positiven Einfluss.
Unser Fokus liegt auf renommierten Zertifikatsstandards und dem Ziel, dass Treibhausgasemissionen zunächst bestmöglich reduziert werden. Dabei fokussiert sich ein Großteil der Projekte neben Klimaschutzmaßnahmen auch auf andere Maßnahmen zur Unterstützung der nachhaltigen Entwicklung.
Klimaschutzmaßnahmen reichen von verschiedenen strukturellen Ebenen bis hin zu kleinen Veränderungen im Alltag. Wichtig ist dabei, dass Klimaschutzmaßnahmen Hand in Hand gehen. Wir können Klimaschutz nicht nur im Privaten denken, sondern müssen ihn ebenso auf struktureller Ebene ausweiten. Dabei stehen für die Politik insbesondere Aufgaben wie die Energie- und Verkehrswende an. Unternehmen können bereits heute für morgen vorsorgen, indem sie früher als geplant ihre Emissionen senken und für Transparenz sorgen. Alle Maßnahmen funktionieren allerdings nur, wenn die Gesellschaft mitgenommen wird und auch hier eine Klimatransformation und ein Umdenken stattfindet.
Quellen:
[1] Tagesschau: 2021. Klimaziele 2030 dürften verfehlt werden. Tagesschau, URL: https://www.tagesschau.de/inland/klimaziele-2030-verfehlt-101.html.
[2] Bundesregierung: 2022. Generationenvertrag für das Klima. Die Bundesregierung, URL: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/klimaschutzgesetz-2021-1913672.
[3] Bundesregierung: 2022. EU-Klimaschutzpaket: Fit For 55. Die Bundesregierung, URL: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/europa/fit-for-55-eu-1942402.
[4] UBA: 2022. Treibhausgas-Emissionen in der Europäischen Union. Umweltbundesamt, URL: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-der-europaeischen-union#hauptverursacher.
[5] UBA: 2021. Treibhausgasneutralität in Kommunen. Umweltbundesamt, PDF: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/5750/publikationen/2021-07-02_factsheet_treibhausgasneutralitaet_in_kommunen_0.pdf.
[6] Bundesregierung: 2022. Gemeinsam für Umwelt, Landwirtschaft und Klima. Die Bundesregierung, URL: https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/agrarkongress-bundesregierung-1998562.
[7] ARD: 2022. ARD-DeutschlandTREND Dezember 2022: Eine repräsentative Studie im Auftrag der tagesthemen. ARD, PDF: https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-pdf-105.pdf.
[8] IUBH Internationale Hochschule: 2020. Einstellungen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit In Deutschland. IUBH Internationale Hochschule, URL: https://docplayer.org/192673813-Einstellungen-zu-klimaschutz-und-nachhaltigkeit-in-deutschland.html.
[9] BUND. Suffizienz – was ist das?. BUND, URL: https://www.bund.net/ressourcen-technik/suffizienz/suffizienz-was-ist-das/.
[10] Sylvia. Weniger kaufen: Die Pyramide des nachhaltigen Konsums. Smarticular, URL: https://www.smarticular.net/nachhaltig-leben-und-konsumieren-einkaufen-pyramide-tipps-fuer-den-alltag/.