Wer will mit in den Urlaub fahren?
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6 Tipps für nachhaltiges Reisen
Ökologisch nachhaltig zu reisen ist gar nicht so einfach, denn Treibhausgase werden bei den meisten Aktivitäten freigesetzt. Einige Stellschrauben gibt es dennoch, bei denen du die Nachhaltigkeit deiner Reise beeinflussen kannst. Dabei sind Reiseziel, Mobilität und Unterkunft nur einige Faktoren.
- Reiseziel: Je näher desto besser
- Mobilität: Fernwandern, Radwandern oder ÖPNV nutzen
- Unterkunft: Nachhaltiges Camping oder Couchsurfing
- Aktivitäten: Umwelt- und naturbewusst handeln
- Tourismus: Naturverträgliche Angebote statt Massentourismus
- Freiwilligenarbeit: Bergwaldprojekt oder WWOOF
Fliegen ist schlecht fürs Klima, das Auto sollte auch gemieden werden und Massentourismus ist weder sozial- noch umweltverträglich. Doch wie kann ich meinen Urlaub jetzt planen, ohne dabei das Gefühl zu haben, die ganze Welt zu zerstören? Diese Tipps kannst du bei deiner nächsten Urlaubsplanung beachten und somit zukünftig etwas klima- und umweltfreundlicher durch die Weltgeschichte reisen.
1. Reiseziel: In der Kürze liegt die Würze
Damit du Klimakiller wie Flugzeug oder Kreuzfahrtschiff vermeiden kannst, gilt für die Distanz deines Urlaubsziels immer die Devise: In der Kürze liegt die Würze. Nah gelegene Reiseziele ermöglichen dir neben der Einsparung von THG-Emissionen auch das Erkunden deines eigenen Landes. Denn auch in Deutschland gibt es einige Städte und Naturschauspiele, die definitiv sehenswert sind. Wie wäre es mit der fränkischen Schweiz oder einer Tour deutscher Schlösser und Burgen? Doch auch Städtetrips können in Deutschland Charme haben – ob Berlin, Hamburg, Köln oder München. Von München aus ist das Alpengebirge nicht mehr weit. Die Alpen bieten sowohl im Winter als auch im Sommer ein Naturspektakel – ob für jegliche Form des Wintersports oder Fernwanderungen, Alpenüberquerungen oder Tagestouren.
2. Mobilität: Fernwandern, Radwandern oder ÖPNV nutzen
Falls du dich im Urlaub ohnehin sportlich betätigen willst, kannst du dein Fortbewegungsmittel gleich danach richten. Fernwanderwege oder das Radwandern bieten hier gute Möglichkeiten. Du kannst sowohl dem Sport nachgehen, der dich motiviert, und gleichzeitig die Natur entdecken. Achte dabei allerdings darauf, nur ausgewiesene Rad- und Wanderwege zu nutzen, da du sonst den Lebensraum von Tieren und Pflanzen störst. Falls dich der Sport nicht gänzlich treibt, bleibt auch noch der ÖPNV als klimafreundliches Reisemittel. Hiermit kommst du einfach durch ganz Deutschland, kannst dich während der Fahrt ausruhen, etwas lesen oder eine Serie schauen, ohne dich über Stau und andere Verkehrsteilnehmende ärgern zu müssen.
3. Unterkunft: Nachhaltiges Camping oder Couchsurfing
Viele Unterkünfte tragen zur Bodenversiegelung bei und nehmen wertvollen Wohnraum in ohnehin schon überfüllten Städten ein. Außerhalb von Städten bietet Camping eine Alternative, um dem entgegenzuwirken. Hierbei ist allerdings nicht jeder Campingplatz ökologisch. Zwischenzeitlich gibt es eine Zertifizierung – Ecocamping – für Zelt- und Campingplätze, die sich Klima- und Umweltschutz auf die Fahne geschrieben haben. Auch Campingvans finden hier einen Platz, falls du dich nicht per ÖPNV oder Fahrrad fortbewegst.
In Städten bildet Couchsurfing eine klimafreundliche Alternative für Hotels. Hierbei bieten Menschen ihre Wohnung kostenlos als Schlafplatz für andere an. Durch das Konzept sollen Reisende mit Einheimischen zusammenkommen, sich kennenlernen und austauschen. Dies bereichert die Reiseerfahrung, denn geheime Tipps der Einheimischen können weitergegeben werden. Das Ganze basiert auf einem Give-and-Take-Prinzip, sodass man einmal auf der Couch anderer übernachtet und das nächste Mal Reisende im eigenen Zuhause empfängt.
4. Aktivitäten: umwelt- und naturbewusst handeln
Am Urlaubsort angekommen und eine Unterkunft gefunden, bleibt die Frage, was getan werden kann. Prinzipiell gilt das Motto: Hinterlasse keine Spur. Wenn du in der Natur unterwegs bist, ist sowohl das Wegwerfen eines Taschentuchs – dessen Verrottung am Berg im Übrigen 1-5 Monate dauert [1] – als auch das Durchqueren unausgeschriebener Rad- und Wanderwege schädlich für die Lebewesen vor Ort.
Doch auch beim Städtetrip kannst du stark auf dein Handeln achten. Verhalte dich am besten so nachhaltig, wie du es auch im Alltag machst. Verzichte auf Einwegverpackungen, kaufe keine unnötigen Souvenirs, entsorge deinen Müll, nutze ÖPNV oder Rad und alles, was sonst noch zu deinem nachhaltigen Lebensalltag gehört.
5. Tourismus: naturverträgliche Angebote statt Massentourismus
Wie schädlich Massentourismus sein kann, hat Venedig bereits erkannt und diesen nun versucht einzuschränken, damit Einwohner*innen und Natur nicht noch weitere Schaden davontragen. Doch auch in Deutschland ist der Massentourismus nicht zu unterschätzen. Vor allem in landschaftlichen Gebieten sollte auf naturverträgliche Angebote gesetzt werden, da durch den Massentourismus ein hohes Verkehrsaufkommen stattfindet, viele Parkplätze benötigt werden und Lärm und Unruhe es den Wildtieren schwer machen, zu brüten und ihrer Futtersuche nachzugehen. Auch für Einheimische wirkt sich der Massentourismus nicht nur als Geldquelle aus, denn viele Reisende kommen als Tagestourist*innen und somit kann sich der Tourismus vor Ort nicht ausreichend finanzieren.
6. Freiwilligenarbeit: Bergwaldprojekt oder WWOOF
Für Naturliebhabende, die motiviert sind, sich in ihrer Freizeit zu engagieren, bietet das Bergwaldprojekt eine Möglichkeit, die Urlaubszeit zu verbringen. Das Bergwaldprojekt hat sich den Naturschutz zum Ziel erklärt und bietet Freiwilligen die Möglichkeit, sich eine Woche lang bei einem Naturschutzprojekt zu engagieren. Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Projektleitung werden getragen. Ausschließlich die Anreise muss selbst organisiert werden, wobei es eine Kooperation mit der Deutschen Bahn gibt [2].
WWOOF steht für Worldwide Opportunities on Organic Farms und bietet die Möglichkeit, eine Zeit lang am Alltagsleben in einem Landwirtschaftsbetrieb teilzuhaben. Wie beim Bergwaldprojekt wird die Unterkunft sowie Verpflegung gestellt. Du kannst dich über WWOOF auf Farmen weltweit engagieren und dabei verschiedene Schwerpunkte setzten – ob beim Brotbacken, der Olivenernte oder Imkern.
Der Sommer ist nicht mehr weit, vielleicht kam etwas Inspiration mit der ein oder anderen Idee und die Urlaubsplanung fällt direkt viel leichter.
Quellen:
[1] Reitler, Barbara: 2020. Wie lange braucht Abfall am Berg zum Verrotten?. Bergwelten, URL: https://www.bergwelten.com/a/berg-knigge-darf-ich-am-berg-meinen-apfel-wegwerfen (letzter Zugriff: 24.02.22).
[2] Bergwaldprojekt. Projekte: Übersicht der Freiwilligeneinsätze. Bergwaldprojekt, URL: https://www.bergwaldprojekt.de/mitmachen (letzter Zugriff: 24.02.22).