Das sieht aus wie auf der Müllhalde
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6 Abfallprodukte in deinem Unternehmen und ihre Reduktionsmöglichkeiten
Um Abfälle im Büro und Unternehmensalltag zu vermeiden, brauchst du keine große Umstrukturierung. Bereits mit einfachen, kleinen Schritten kannst du schon einen Beitrag leisten und die Müllproduktion reduzieren.
- Papiermüll vermeiden
- Elektrogeräte möglichst lange nutzen
- Keine Wegwerfprodukte verwenden
- Kaffee ohne Kapseln
- Mehrwegflaschen anbieten oder Wasserspender aufstellen
- Tauschbörse für Mitarbeitende
Unser Alltag ist voll von Müll. Schon beim Ticket ziehen für die öffentlichen Verkehrsmittel fängt es auf dem Arbeitsweg an, dann noch ein Coffee To Go und später die Formulare im Büro ausfüllen, die einmal dokumentiert und nach zehn Jahren im Archiv wieder geschreddert werden. Dies ist nur der Beginn eines Büroalltags. Doch auch im Unternehmen kannst du Strukturen schaffen, um Müll und somit auch Emissionen zu vermeiden. Zusätzlich schonst du die Biodiversität, denn du kannst sicher sein, dass dein Abfall nicht im Meer landet.
1. Papiermüll vermeiden
Papier ist wohl der offensichtlichste Müll, der im Büroalltag anfällt. Dabei haben wir durch die Digitalisierung bereits ausreichend Möglichkeiten geschaffen, diesen Müll zu vermeiden. Konzepte für papierlose Büros gibt es bereits, dank digital-geschützter Verfahren [1]. Insbesondere für das Homeoffice wirkt sich das positiv aus, denn Akten und Dokumente müssen nicht von A nach B transportiert werden, da sie ohnehin nur in der Cloud vorhanden sind. Dies rechnet sich ökologisch vor allem dadurch, da elektronische Geräte bereits vorhanden sind und zur Standardausstattung gehören. Sollte etwas dennoch unbedingt in Papierform vorhanden sein, so sollte zumindest Recyclingpapier verwendet und dieses beidseitig bedruckt werden, um Ressourcen zu sparen. Außerdem sollte auf Briefumschläge mit Fenstern und Tackernadeln verzichtet werden, da diese meistens vor der Entsorgung nicht entfernt werden.
2. Elektrogeräte möglichst lange nutzen
Elektronische Geräte sind im Büro nicht mehr wegzudenken – von Smartphone über Laptop und Drucker. Daher ist der Verzicht darauf kaum mehr denkbar. Dennoch lassen sich auch hier Ressourcen einsparen, wenn modular aufgebaute Geräte genutzt werden. Ein gutes Beispiel ist das Fairphone. Wird der Akku schwach, so ist es möglich, nur die Batterie auszutauschen. Es werden somit nur defekte Teile entsorgt und nicht das gesamte Produkt. Im Zuge des Elektrogesetzes aus 2022 gilt zudem eine Rücknahmepflicht für alle Geschäfte, die Elektrogeräte anbieten – je nach Größe des Geräts entweder kostenlos oder beim Kauf eines neuen Produkts. Damit soll ein besseres Recycling der Rohstoffe ermöglicht werden, da es Konsument*innen vereinfacht wird, ihren Elektroschrott gerecht zu entsorgen [2].
3. Keine Wegwerfprodukte verwenden
Auch in nachhaltigen Büros finden sich immer wieder Wegwerfprodukte, ob Papierhandtücher, Strohhalme, Pappbecher oder der Kugelschreiber. Für alle Produkte gibt es Mehrwegprodukte, wie Baumwolltücher, Glas- oder Edelstahlstrohhalme, Thermobecher oder nachfüllbare Stifte [3]. Wenn Baumwollhandtücher aufgrund der Größe des Unternehmens ausgeschlossen werden, so bleiben immer noch recycelte Papierhandtücher oder Lufttrockner, um Papier einzusparen.
4. Kaffee ohne Kapseln
Kaffee ist aus deutschen Büros kaum wegzudenken. Doch statt überteuerten Kaffee aus Kapseln zu trinken – der vor allem viel Müll produziert – kann im Idealfall auf einen Kaffeevollautomaten oder eine Siebträgermaschine umgestellt werden. Hier wird weder Filter noch Kapsel benötigt. Der Kaffeesatz kann außerdem getrocknet und zum Düngen von Pflanzen oder als Peeling für die Haut genutzt werden.
5. Mehrwegflaschen aus Glas anbieten oder Wasserspender aufstellen
Ausreichen Wasser zu trinken, fördert die Gesundheit und beugt Kopfschmerzen vor. Dabei wird das Leitungswasser in Deutschland besser kontrolliert als Flaschenwasser und ist somit auch das klimafreundlichste Getränk, da Transportwege und Verpackung gespart werden. Wer es sprudlig mag, dem ist mit einem Wasserspender geholfen, der sowohl Wasser mit Kohlensäure als auch ohne spendet. Bis der Wasserspender im Büro installiert ist, kann für den Übergang neben Leitungswasser auch Sprudelwasser aus Glasmehrwegflaschen angeboten werden.
6. Tauschbörse für Mitarbeitende
Nicht nur im Büro häufen sich viele Gegenstände an, die ihren Nutzen dort getan haben, aber immer noch in gutem Zustand sind. Auch in den Haushalten der Mitarbeitenden finden sich sicherlich einige Gegenstände, die einfach nicht mehr genutzt sind, aber zu schade zum Wegwerden sind. Ermögliche deinen Mitarbeitenden durch eine unternehmensinterne Tauschbörse, ihre Sachen weiterzugeben, oder vielleicht kann nach Corona auch eine kleine Tauschparty stattfinden? Dies ist auch eine schöne Gelegenheit, um die Mitarbeitenden näher zusammenzubringen und nach der langen Zeit im Homeoffice einen Austausch zu ermöglichen.
Quellen:
[1] Digitalzentrum Berlin: 2021. Das papierlose Büro - Leitfaden für mehr Nachhaltigkeit und Effizienz. Mittelstand-Digital Zentrum Berlin, URL: https://digitalzentrum.berlin/das-papierlose-buero#info.
[2] Elektrogesetz: 2021. Das neue Elektrogesetz 3 (ElektroG3). Das Elektrogesetz, URL: https://www.elektrogesetz.de/themen/das-neue-elektrogesetz-elektrog3-2022/.
[3] Spiegel: 2020. Im Arbeitsalltag Gutes tun: 11 Tipps für Nachhaltigkeit im Büro. Spiegel Magazin, URL: https://www.spiegel.de/gutscheine/magazin/nachhaltigkeit-buero.