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Nachhaltigkeitsstandards mit der Global Reporting Initiative

Geschrieben von Daniela | Apr 6, 2022 9:00:00 AM

Neue Ansprüche an Unternehmen mit der nicht-finanziellen Berichterstattung 

Im Rahmen der immer wichtiger werdenden ökologischen und sozialen Verantwortung von Unternehmen, steht die nicht-finanzielle Berichterstattung im Mittelpunkt. Die GRI ist eine Organisation, die sich der Umsetzung gewidmet hat. Erfahre, was genau darunter zu verstehen ist. 

Erfahre im Artikel, wie und ob nachhaltiges Handeln von Unternehmen vergleichbar gemacht werden kann: 

 

Was ist die GRI?

GRI ist die Abkürzung für Global Reporting Initiative. GRI ist eine unabhängige internationale Organisation mit Sitz in Amsterdam. Der Wunsch der GRI ist es, eine „globale gemeinsame Sprache“ zu finden, um Unternehmensauswirkungen anzugeben. Dabei arbeiten sie mit Unternehmen, Investor*innen, der Politik, der Gesellschaft und Arbeitsorganisationen zusammen [1]. Bereits 1997 wurde die GRI in den USA gegründet und hat seither ihre Richtlinien für die Berichterstattung immer weiter entwickelt. Im Jahr 2016 wurden von der GRI dann die ersten weltweiten Standards für eine Nachhaltigkeitsberichterstattung festgelegt, welche seither immer wieder erneuert und ergänzt werden [2]. 

Welche Ziele verfolgt die GRI? 

Das ursprüngliche Ziel der GRI war die Etablierung eines Mechanismus, der sicherstellt, dass Unternehmen für verursachte Umwelteinflüsse zur Rechenschaft gezogen werden. Zwischenzeitlich wurde die Erstellung auf soziale, ökonomische und Regierungsaspekte ausgeweitet [2]. Nun ist das Hauptziel der GRI, dass Unternehmen Transparenz zeigen und die Verantwortung für die gesamten Einflüsse ihres Handelns tragen. Dabei sollen folgende Kriterien erfüllt werden [3]: 

  • Genauigkeit 
  • Ausgewogenheit 
  • Verständlichkeit 
  • Vergleichbarkeit 
  • Zuverlässigkeit 
  • Aktualität 

Mit den Standards, welche von der GRI festgelegt werden, sollen alle Organisationen unabhängig von ihrer Größe oder ihrem Öffentlichkeitsstatus die Möglichkeit haben, die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt, Menschen und Ökonomie zu verstehen und anzugeben. Die Standardisierung soll es schließlich ermöglichen, Unternehmen bezüglich ihrer Auswirkungen zu vergleichen [4]. Wie das GHG Protokoll stellt die GRI also eine Hilfestellung zur standardisierten Berichterstattung dar – beim GHG Protokoll ist es die Hilfe für die Klimabilanz und bei der GRI ist es die Hilfe für den Nachhaltigkeitsbericht. 

Umsetzung der Ziele  

Um eine erfolgreiche Umsetzung zu garantieren, werden verschiedene Stakeholder in die Erstellung der Standards einbezogen. Die erstellten Standards sind dann der gesamten Öffentlichkeit frei zugänglich [2]. Dabei werden sie in drei Kategorien aufgeteilt [4]: 

  • Universelle Standards: Grundlagen der Berichterstattung, allgemeine Angaben und Managementansatz 
  • Sektorspezifische Standards: spezielle Standards für Branchen wie Öl, Gas, Kohle, Landwirtschaft und Fischerei 
  • Themenspezifische Standards: aufgeteilt in ökonomische, ökologische und soziale Standards 

Um die Nachhaltigkeitsberichterstattung großflächig zu garantieren, reicht die freie Zugänglichkeit und die bloße Erstellung von Standards nicht aus. Für die Vergleichbarkeit und Verlässlichkeit bedarf es insbesondere einer klaren Struktur darüber, was und wie Informationen berichtet werden sollen. Außerdem stellen KMUs das Herz der europäischen Wirtschaft dar und sollten bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten unterstützt werden. Größtes Problem der KMUs sind fehlende Ressourcen, um intensive Berichterstattung zu garantieren. Gleichzeitig erachtet die GRI es nicht für sinnvoll, andere Maßstäbe für KMUs festzulegen. Viel mehr möchte sie, dass gemeinsam mit der EU eine Lösung basierend auf den gleichen Standards gefunden wird. [5] 

Denn im Rahmen der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive), welche die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) in der EU noch 2022 ablösen soll, spielt die Umsetzung der GRI-Ziele eine bedeutende Rolle. GRI nimmt aktiv an der Gestaltung der CSRD der EU teil und wurde im Juli 2021 zum ‚Co-constructor‘ für die Gestaltung der Standards für Nachhaltigkeitsberichte ernannt [6]. Somit werden sich die Standards der GRI voraussichtlich in der neuen Richtlinie der CSRD widerspiegeln und beeinflussen die gesamte europäische Wirtschaft. 

Chancen für Unternehmen durch die GRI 

Für eine gute Berichterstattung im Rahmen der GRI müssen sich Unternehmen aktiv mit ihrem nachhaltigen Handeln auseinandersetzen – sowohl auf ökologischer, sozialer und ökonomischer Ebene. Daher bietet die Berichterstattung die Chance, eine Klima-Strategie und ein umfassendes und zielgerichtetes Nachhaltigkeitsmanagement ins Leben zu rufen. Dabei bringt bereits die Erstellung einer CO2-Strategie einige Vorteile mit. Zusätzlich hilft die Auseinandersetzung mit Unternehmenstätigkeiten beim Erreichen von selbstgesetzten Zielen, da das Unternehmen mit Hilfe eines gut organisierten Nachhaltigkeitsmanagements in eine konkrete Richtung gelenkt wird. Schließlich bietet die Berichterstattung vor allem Transparenz, sowohl intern als auch extern. Dadurch kann bei allen Stakeholdern Vertrauen aufgebaut werden, wodurch Mitarbeitende und Kund*innen an das Unternehmen gebunden werden.  

Seit 2019 gibt es einen neuen Standard für Steuern: GRI 207Wie sich dieser auf die Berichtserstattung von Unternehmen auswirkt, erfährst du in 5 Fakten in unserem neuen Premiumbeitrag

 

 

Quellen: 

[1] Global Reporting. About GRI. Global Reporting Initiative, URL: https://www.globalreporting.org/about-gri/. 

[2] Global Reporting. Our mission and history. Global Reporting Initiative, URL: https://www.globalreporting.org/about-gri/mission-history/. 

[3] Umwelt + Klimapakt Bayern. Nachhaltigkeitsberichterstattung mit der Global Reporting Initiative– Ziele, Inhalt und Nutzen. Bayerisches Landesamt für Umwelt, URL: https://www.umweltpakt.bayern.de/nachhaltigkeit/fachwissen/327/nachhaltigkeitsberichterstattung-mit-global-reporting-initiative-ziele-inhalt-nutzen. 

[4] Global Reporting. The global standards for sustainability reporting. Global Reporting Initiative, URL: https://www.globalreporting.org/standards. 

[5] GRI: 2020. GRI contribution to the EU public consultation regarding the proposal by the European Commission for a regulation: ‘Non-financial reporting by large companies (updated rules)’. Global Reporting Initiative, URL: https://www.globalreporting.org/media/5egmieer/nfrd_update-2020.pdf 

[6] Global Reporting. Policies and regulations: EU sustainability reporting requirements. Global Reporting Initiative, URL: https://www.globalreporting.org/public-policy-partnerships/policies-and-regulation/.