Das GHG-Protocol (Greenhouse Gas Protocol) - Vorstellung, Scopes & Download

Das Protokoll ums Gewächshaus Erde 


Landschaft mit Rauch im Himmel

Das Greenhouse Gas Protocol (kurz: GHG Protocol bzw. GHG Protokoll) stellt ein Werkzeug dar, um die Treibhausgasemissionen für Unternehmen, Institutionen oder sogar Städte und Länder zu berechnen. Für die Berechnung werden Emissionen entlang des gesamten Produktzyklus bzw. entlang des gesamten Tätigkeitsfelds betrachtet – sowohl direkte als auch indirekte Emissionen. Dabei formuliert das Greenhouse Gas Protokoll verschiedene Standards zu seinen Handlungsfeldern, um hier konkrete Ansatzpunkte zu schaffen.  



Inhalt

Alle Infos 

Die Scopes des GHG Protokolls 

Scope 1 

Scope 2 

Scope 3 

Die 7 GHG Standards 

1. Unternehmensstandard

2. Lieferkettenstandard (Scope 3)

3. Standard zum Produkt-Lebenszyklus

4. GHG Protokoll für Städte

5. Standard für Mitigationsziele

6. Standard für Politik & Handlungsmaßnahmen

7. Projektprotokoll

Download des GHG Protokolls 

Fazit 

FAQ 


 

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Vorstellung, Ansatz, Nutzen & Entwicklung des Greenhouse Gas Protocol 

Erstellt wurde das GHG Protocol vom World Resource Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD). Daher hat sich auch die englische Bezeichnung des Greenhouse Gas Protocol durchgesetzt. Die Übersetzung des Greenhouse Gas Protocols ins Deutsche – Treibhausgas-Protokoll – findet hingegen kaum Benutzung. Ziel des GHG Protocols ist es, eine standardisierte Messung von Treibhausgasemissionen zu ermöglichen, welche im internationalen Raum Anklang findet und als Bezugsrahmen für die Berichterstattung von Treibhausgasen genutzt wird. Um alle Einflüsse der Institutionen zu ermitteln, orientiert sich das GHG Protocol an einem ganzheitlichen Ansatz. Somit werden direkte und indirekte Emissionen betrachtet. Das GHG Protocol behilft sich dabei mit der Unterteilung der Emissionen in drei verschiedene Scopes. [1]  

CO2-Äquivalente

Wie beim CO2-Fußabdruck werden Emissionen beim Greenhouse Gas Protocol in CO2-Äquivalente (CO2-Äq) umgerechnet. Somit können die Effekte verschiedener Treibhausgase vergleichbar gemacht werden und es wird auf eine Bezugsgröße zurückgegriffen. 

Mehr zum CO2-Fußabdruck für Unternehmen

 

Ursprünglich wurde das GHG Protocol für Unternehmen entwickelt. Zwischenzeitlich findet es allerdings auch im öffentlichen Bereich immer mehr Anklang, sodass es auch auf Städte angepasst wird. Bei der Erstellung der Standards wird mit privatem und öffentlichem Sektor zusammengearbeitet, sodass sich sowohl Regierungen als auch Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen am Prozess beteiligen [2]. Diese Form der Zusammenarbeit ermöglicht, dass verschiedene Interessen in die Standards des GHG Protocols einbezogen werden. Einerseits werden die wirtschaftlichen Interessen von Unternehmen und somit die praktische Umsetzbarkeit berücksichtigt. Andererseits werden durch den Einbezug verschiedener NGOs auch Klima- und Umweltschutzbelange berücksichtigt.  

Für Unternehmen wird das GHG Protocol als Berechnungshilfe eigener Treibhausgasemissionen im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive an Bedeutung gewinnen. 

In erster Linie dient das GHG Protocol zur Analyse der unternehmenseigenen Emissionen. Dabei werden sowohl die Emissionen berücksichtigt, welche direkt im Unternehmen entstehen, als auch indirekte Emissionen, die in Lieferketten auftauchen oder durch Fahrtwege der Mitarbeitenden zustande kommen. Neben der Berechnung eigener Emissionen ist es Ziel des GHG Protocols, künftig einheitliche Rahmenbedingungen für Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes zu formulieren. Dies soll Transparenz und Konsistenz bei der Berechnung und Minderung von THG-Emissionen ermöglichen. Hinzu kommen außerdem Bilanzierungsregeln für die Minderungsmaßnahmen, um sicherzustellen, dass diese einheitlich in den CO2-Bilanzen der Unternehmen eingearbeitet werden [3]. 

Klimamanager der Klimahelden

Um die Erstellung von Klimabilanzen gemäß dem GHG Protocol zu erleichtern, gibt es zwischenzeitlich softwarebasierte Lösungen. Der Klimamanager ermöglicht es, intuitiv alle Daten in Bezug auf THG-Emissionen einzugeben und das Unternehmen erhält im Anschluss eine Klimabilanz basierend auf dem GHG Protocol. 

Unseren digitalen Klimamanager kennenlernen

 

Schließlich gibt das GHG Protocol eine Vorgabe für die Ermittlung und Einordnung von Emissionen, welche auf folgenden Grundprinzipien beruhen [4]: 

• Relevanz 
• Vollständigkeit  
• Konsistenz 
• Transparenz  
• Genauigkeit 

Damit die Standards und Prinzipien des GHG Protocols eingehalten werden, gibt es von Normierungsinstitutionen Bemühungen, CO2-Bilanzen zu normieren. Unter anderem wird das GHG Protocol im ISO 14064 standardisiert. Der ISO-Standard gibt dabei sowohl Rahmenbedingungen vor, um den CO2-Fußabdruck von Unternehmen zu berechnen, als auch zur Vereinheitlichung der Berichterstattung. 

 

GHG Protocol Scope 1, 2 & 3 erklärt 

Die Treibhausgasemissionen, welche im Unternehmen ermittelt und berechnet werden, unterteilen sich im GHG Protocol in Scope 1, 2 und 3. Dabei umfasst jeder Scope einen anderen Teil der Emissionen. Die Aufteilung ermöglicht eine Kategorisierung der Emissionen, um bei der Analyse schließlich zuordnen zu können, wo ein Unternehmen das größte Verbesserungspotential bezüglich seines Emissionsausstoßes hat. Außerdem erhöht das Unternehmen die Transparenz intern, da sich im Rahmen der Scopes detailliert mit den Unternehmenstätigkeiten auseinandergesetzt werden muss. Die untere Tabelle gibt Aufschluss über die Scopes und deren genaue Zuordnung. Die größten Unterscheidungen zwischen den Greenhouse Gas Protocol Scopes werden einerseits anhand des Orts des Emissionsausstoßes (vor- und nachgelagerte Aktivitäten) getroffen und andererseits anhand davon, ob es sich um direkte oder indirekte Emissionen handelt. Das heißt konkret, ob die Emissionen direkt durch die Produktion oder Dienstleistung entstehen oder ob sie durch den Bezug verschiedener Energiequellen entstehen.  

ghg-protokoll-scopes

 
GHG Protocol Scope 1 

In Scope 1 werden alle direkten Emissionen des Unternehmens oder einer Institution zusammengefasst. Darunter werden Treibhausgasemissionen verstanden, welche lokal im Unternehmen oder durch direkte Tätigkeiten zustande kommen. Dazu gehören Emissionen, welche durch örtliche Verbrennungs- oder Heizungsanlagen entstehen, Emissionen des Fuhrparks sowie flüchtige Emissionen, die durch die Abnutzung und Entsorgung von Geräten entstehen [5].  

Zur Berechnung der Emissionen ist es zunächst notwendig, die Emissionsquellen zu identifizieren. Zunächst werden die Emissionen bei Verbrennungsprozessen betrachtet. In Produktionsbetrieben können dies Boiler, Verbrennungsanlagen, Heizungen oder Generatoren sein. Zusätzlich ist der verwendete Brennstoff und dessen Menge von Bedeutung, um schließlich zu ermitteln, wie viele Treibhausgasemissionen ausgestoßen werden und diese in CO2-Äq umrechnen zu können. Um die Menge der verwendeten Brennstoffe zu ermitteln, kann einerseits auf Rechnungen der zuliefernden Unternehmen der Energieträger zurückgegriffen werden. Andererseits sollte über Emissionsrechner zusätzlich ermittelt werden, wie viel CO2, CH4 und N2O bei der Verbrennung der Stoffe emittiert werden. [5]

Bei der Berechnung gilt: Je höher die Qualität der gesammelten Daten, desto transparenter und genauer ist die Höhe des Treibhausgasausstoßes.

Verbrennungsmotoren befinden sich nicht nur in Produktionsanlagen, sondern sind häufig auch im Fuhrpark vorhanden, außer es handelt sich um einen rein elektrisch betriebenen. Für alle genutzten Fahrzeuge oder Lifts – unabhängig davon, ob sie im Besitz des Unternehmens sind oder nicht – müssen die Emissionen ebenfalls im Scope 1 ermittelt werden. Für die Ermittlung des Emissionsausstoßes im Fuhrpark helfen folgende Daten [5]:

Menge des verbrauchten Kraftstoffs
Zurückgelegte Strecke 
Fahrzeugtyp und Baujahr
Art des Kraftstoffs und Brennwert 

Flüchtige Emissionen entstehen primär durch den Austritt von Kühlmitteln in Klima- oder Kühlanlagen. Da dies schwer zu ermitteln ist, wird bei der Berechnung flüchtiger Emissionen in Unternehmen meist auf Emissionsrechner zurückgegriffen. Je nach Höhe der Emissionen sollten bei der Ermittlung unterschiedliche Methoden verwendet werden, um flüchtige Emissionen zu ermitteln [5]:  


Berechnungsmethoden für flüchtige Emissionen
 

Am Ende der Berechnung werden schließlich alle Teile des Scope 1 zusammengefasst, um ein genaues Maß des Ausstoßes von THG-Emissionen zu erhalten. 

 

GHG Protocol Scope 2 

Im Gegensatz zu Scope 1 werden die Emissionen, die in Scope 2 zusammengefasst sind, nicht im Unternehmen emittiert, sondern bei den Zuliefernden. Diese Emissionen gehören damit zu den indirekten Emissionen, da sie zwar als Konsequenz der Unternehmenstätigkeit entstehen, allerdings an anderer Stelle auftreten. Zum größten Faktor in Scope 2 gehört der Bezug von Energie und Energieträgern. Beispielsweise werden dadurch die Treibhausgasemissionen, die bei der Erzeugung von Elektrizität entstehen, den verbrauchenden Unternehmen zugeordnet und nicht den stromerzeugenden Unternehmen. Bei hohen Treibhausgasemissionen in Scope 2 des GHG Protocols sollte daher über klimafreundlichere Energie nachgedacht werden. Hier bieten sich Solaranlagen für Unternehmen oder Blockheizkraftwerke an.  

Nach aktuellem Stand gibt es zwei Methoden, um Emissionen in Scope 2 zu ermitteln: die orts- und die marktbasierte Methode. Bei der ortsbasierten Methode wird auf Durchschnittswerte der Energiegewinnung vor Ort zurückgegriffen (bspw. auf Werte des durchschnittlichen deutschen Energiemixes). Im Gegensatz dazu wird bei der marktbasierten Methode auf Emissionswerte der Energiegewinnung zurückgegriffen, die bewusst vom Unternehmen gewählt wurde (bspw. ein Unternehmen bezieht nur Solarstrom und berichtet somit nur über diese Emissionswerte). Für die marktbasierte Methode werden Vertragsinformationen genutzt, um die Emissionswerte der Stromgewinnung zu ermitteln. Dabei können Zertifikate, Direktverträge oder Emissionsraten der Energieversorger genutzt werden. [6] 

Nur bei ausreichend qualitativ hochwertigen Informationen sollte die marktbasierte Methode in Scope 2 angewendet werden.

Um die Emissionen in Scope 2 detailliert und transparent zu ermitteln, sollten Unternehmen sowohl Werte der marktbasierten als auch der ortsbasierten Scope 2 Emissionen nutzen. Zudem sollte das berichtende Unternehmen bei Verträgen mit einem nicht-identifizierbaren Emissionsfaktor anhand von Durchschnittswerten und der im Vertrag festgehaltenen Energiemenge einen Schätzwert ermitteln. Setzt sich das Unternehmen allerdings ein Ziel bezüglich der Scope 2 Emissionen, sollte sich nur auf eine der beiden Ermittlungsmethoden bezogen werden. Über die verwendete Methode sollte zudem berichtet werden. Schließlich überschneiden sich die Emissionen in Scope 2 allerdings mit denen in Scope 3 – bspw. durch die Berichterstattung gegenüber Unternehmen in der Lieferkette. [6] 

 

GHG Protocol Scope 3 

Scope 3 des GHG Protocols umfasst alle Emissionen, die bei Tätigkeiten außerhalb des Unternehmens ausgestoßen werden. Dies bezieht sich sowohl auf Ausstöße in der Lieferkette als auch auf Emissionen, die im Rahmen von Entsorgung oder Distribution anfallen. Es wird auch von vor- bzw. nachgelagerten Tätigkeiten gesprochen. Insgesamt wird der GHG Protocol Scope 3 in 15 Kategorien eingeteilt [7]: 

    1. Gekaufte Güter und Dienstleistungen 
    2. Kapitalgüter 
    3. Brennstoff- und energiebezogene Tätigkeiten (nicht in Scope 1 und 2 beinhaltet) 
    4. Vorgelagerter Transport und Distribution 
    5. In Arbeitsabläufen produzierter Müll   
    6. Geschäftsreisen 
    7. Pendelverkehr der Mitarbeitenden 
    8. Geleaste Anlagen in vorgelagerten Tätigkeiten 
    9. Nachgelagerter Transport und Distribution 
    10. Verarbeitung verkaufter Produkte 
    11. Nutzung verkaufter Produkte 
    12. Entsorgung verkaufter Produkte 
    13. Geleaste Anlagen in nachgelagerten Tätigkeiten 
    14. Franchises 
    15. Investitionen  

Die Berechnung dieser Emissionen birgt allerdings einige Schwierigkeiten, denn häufig fehlen Unternehmen Daten und Informationen bezüglich der einzelnen Kategorien. Mit Hilfe der GHG Protocol Scope 3 Guidance soll es Unternehmen vereinfacht werden, die Emissionen im Scope 3 zu ermitteln. Das Dokument dient als Leitfaden und beinhaltet praktische Hilfestellung [7]. Für die Ermittlung von Emissionen in Scope 3 können sowohl Informationen über Scope 1 und 2 der zuliefernden und weiterer Kooperationsunternehmen als auch Daten der Mitarbeitenden helfen. Bei der Berechnung von Emissionen durch Geschäftsreisen, Pendelverkehr oder mobiles Arbeiten helfen Informationen von Mitarbeitenden und öffentlichen Verkehrsanbietern. Um zu berechnen, wie viele Emissionen durch Müll, Transport von Waren oder das Leasing von Geräten entsteht, helfen die Emissionen in Scope 1 und 2 der versorgenden Unternehmen. Ansonsten lassen sich relevante Emissionen anhand verschiedener Kriterien ausmachen [7]. 

Kriterien für relevante Scope3 Emissionen 

Kriterien für relevante Tätigkeiten im Bereich des Emissionsausstoßes zu setzen ist notwendig für Unternehmen, um sowohl die Kosten als auch die Komplexität bei der Berechnung gering zu halten. Dabei bleibt es wichtig, dass ein Mittelweg gefunden wird zwischen einer guten Qualität der Daten und einer zumutbaren Berechnung. Neben den oben angeführten Kriterien können zudem praktische Herangehensweisen helfen [7]: 

Bei maßgeblichen Beiträgen genauere Daten und Berechnungsmethoden anwenden
Bei geringen Beiträgen ungenauere Daten und Berechnungsmethoden anwenden 
Ähnliche Tätigkeiten gruppieren oder kombinieren 
Daten von repräsentativen Stichproben beziehen und die Ergebnisse auf die Gesamtmenge hochrechnen 
Annäherungstechniken nutzen


 Die Scopes sind die primäre Einteilung des GHG Protocols. Abhängig vom Anwendungsbereich und Sektor wird das GHG Protocol durch weitere Standards differenziert. Innerhalb der Standards finden die drei Scopes allerdings weiterhin Anwendung. 

 

 7 GHG-Standards für Unternehmen, Länder & Städte 

Insgesamt werden im GHG Protocol sieben verschiedene Standards unterschieden. Somit sind die Rahmenbedingungen und Richtlinien auf bestimmte Bereiche und Sektoren zugeschnitten, was die Vergleichbarkeit innerhalb der Bereiche erhöht und den Institutionen die Erstellung von Bilanzierungen erleichtert. Durch die Standards werden wichtige Faktoren für die Erstellung von Klimabilanzen passend zum Aufgabenfeld der Institution formuliert, denn im öffentlichen Bereich (Kommunen, Städte, Länder) muss beispielsweise auf andere Maßnahmen Wert gelegt werden als in Unternehmen. Daher gibt es insbesondere einen Standard für die Umsetzung des GHG Protocols in Städten sowie einen Standard für Maßnahmen in der Politik. Auch im Bereich der Unternehmen kann zwischen produzierenden Unternehmen und Dienstleistungsunternehmen unterschieden werden. Bei Produktionsunternehmen spielen Bereiche wie Lieferkette oder Produktlebenszyklus deutlich wichtigere Rollen als bei Betrieben im Dienstleistungssektor.  

 

1. GHG Protocol Corporate Standard 

Der GHG Protocol Corporate Standard (Deutsch: Unternehmensstandard) fokussiert sich auf die Berechnung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Liefer- und Produktionskette von Unternehmen. Der Standard dient somit als Hilfestellung zur Erstellung einer Klimabilanz. Er kann allerdings auch auf NGOs oder andere Institutionen angepasst werden [8]. 

Schon gewusst? 

Klimabilanzen bzw. CO2-Bilanzen dienen als Ausgangslage, um eine Klimastrategie im Unternehmen zu etablieren. Mit einer Klimastrategie richtet sich dein Unternehmen langfristig und nachhaltig in Richtung Klimafreundlichkeit aus und wird somit Teil der zukünftigen Wirtschaft.  

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Bereits heute, aber vor allem in Zukunft, wird die Auseinandersetzung mit den eigenen Treibhausgasemissionen für Unternehmen unvermeidbar sein. Denn nur so können sich Unternehmen auf die kommende nationale und regionale Umweltpolitik vorbereiten und langfristig erfolgreich sein. Der GHG Protocol Corporate Standard soll die Unternehmen auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Wirtschaft lenken, indem: 

er standardisierte Herangehendweisen und Prinzipien zur Berechnung der Klimabilanz nutzt, um den realistischen und fairen Ausstoß von Treibhausgasen zu ermitteln, 
er die Kosten für die Erstellung von CO2-Bilanzen reduziert und die Erstellung somit vereinfacht, 
er Unternehmen mit Informationen ausstattet, die helfen, eine effektive CO2-Strategie zu etablieren,
er über die Teilnahme an freiwilligem und verpflichtendem Emissionshandel informiert und
er die Konsistenz und Transparenz bei der CO2-Bilanzierung erhöht und die Ergebnisse durch eine standardisierte Berichterstattung vergleichbar macht. [8]

Dabei kann die Auseinandersetzung – insbesondere mit dem eigenen Treibhausgasausstoß – auch Vorteile für das Unternehmen mit sich bringen, denn:

Risiken im Zusammenhang mit Treibhausgasemissionen werden erkannt und Reduktionsmöglichkeiten können identifiziert werden, 
es wird an verpflichtenden Programmen der Berichterstattung teilgenommen und
das Unternehmen erhält Anerkennung für frühzeitiges und freiwilliges Handeln im Sinne des Klimas. [8]

Insgesamt ist der Unternehmensstandard allerdings sehr allgemein gehalten, sodass hier wenig auf spezifische Interessen und Tätigkeiten von Unternehmen eingegangen wird. Daher wurden weitere Standards des GHG Protocols entwickelt, die den GHG Protocol Corporate Standard ergänzen. 

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2. Corporate Value Chain (Scope 3) Standard 

Der Corporate Value Chain (Scope 3) Standard betrachtet – wie der Name bereits vermuten lässt – die Lieferketten von Unternehmen. Der Standard wurde 2011 ins Leben gerufen und fokussiert sich auf die Quantifizierung und Berichterstattung von Treibhausgasen, die im Rahmen der Lieferkette emittiert werden. Mit Hilfe von Unternehmenszusammenschlüssen und Regierungen verfolgt das GHG Protocol das Ziel, die Anwendung des Standards weit zu verbreiten. Denn eine breite Nutzung des Standards führt weltweit zu einem effektiven Management von Treibhausgasen. [9] 

Der Lieferkettenstandard hilft Unternehmen dabei, ihre Emissionen genau zu analysieren und somit auch den vollen Einfluss ihres Handelns zu verstehen. Besonders bei diesem Standard verschafft die Einteilung der Treibhausgasemissionen in die drei Scopes Klärung, denn Emissionen innerhalb der Lieferkette lassen sich alle dem Scope 3 zuordnen. Zu den Motivationen des Corporate Value Chain (Scope 3) Standard gehört es [9]:

Unternehmen zu helfen, eine realistische und faire Klimabilanz über Scope 3 zu erstellen, welche durch die Nutzung von standardisierten Herangehensweisen und Prinzipien kostengünstig ist, 
Unternehmen zu helfen, eine effektive Klimastrategie in Bezug auf ihre Scope 3 Emissionen zu entwickeln, indem sie ein Verständnis für Emissionen in der Lieferkette und den zugehörigen Risiken und Möglichkeiten vermittelt sowie
eine konsistente und transparente, öffentliche Berichterstattung über die Treibhausgasemissionen der Unternehmenslieferketten im Rahmen standardisierter Anforderungen zu unterstützen. 


Insbesondere im Anbetracht der Tatsache, dass die Emissionen in Scope 3 bei Unternehmen den bedeutendsten Anteil an Treibhausgasen in der Produktion ausmachen können, erweist sich der Standard als wichtiger Teil der sozialen-ökologischen Wirtschaftstransformation. Durch die Umsetzung wird ermöglicht, dass die Unternehmen ihre Umwelteinflüsse nicht mehr auslagern, sondern sie werden in die Unternehmenstätigkeit einbezogen. Dies dient als Ansporn, die eigenen Emissionen zu reduzieren, um zukünftigen Kosten durch Klima- und Umweltpolitik vorzubeugen. 
 

 

3. Product Life Cycle Standard 

Sowie bei allen Standards des GHG Protocols steht auch im Product Life Cycle Standard eine realistische und faire Repräsentation von Treibhausgasemissionen im Mittelpunkt. Der Product Life Cycle Standard dient dabei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks für Produkte - des Product Carbon Footprint (Link: https://blog.klimahelden.eu/co2-fussabdruck-berechnen#pcf). Im Standard wird auf Prinzipien und Herangehensweisen von klassischen Lebenszyklusanalysen zurückgegriffen, denn der Product Carbon Footprint zählt als Unterkategorie des Life Cycle Assessment (LCA). Im Vergleich zu anderen Kategorien fokussiert sich die Berechnung des Product Carbon Footprints allerdings alleinig auf den Klimaeinfluss der Produkte. [10] 

Dabei bedient sich der Product Life Cycle Standard am Attributionsstandard des LCA. Das bedeutet, dass der Emissionsausstoß Einheiten entlang des Lebenszyklus des Produkts zugeordnet wird. Für die Analyse wird entweder auf Primärdaten von versorgenden Institutionen und Kund*innen zurückgegriffen oder auf Daten von bestimmten Prozessen. Durch den Rückgriff auf die Herangehensweise des LCA ist die Berechnung des Product Carbon Footprint im GHG Protocol iterativ geprägt, sodass jeder Schritt und jede Phase der Berechnung von vorausgehenden Analysen abhängt. [10]  

Schritte im Produktstandard GHG Protocol 

Bei der genauen Betrachtung des Product Carbon Footprint wird schnell deutlich, dass ein enger Zusammenhang zum Standard der Lieferkette besteht, da für eine realistische Zusammenfassung aller Treibhausgasemissionen die Rohstoffe des Produkts und deren Abbau oft entscheidend sind. Daher ist es wichtig, dass die GHG Standards nicht gänzlich getrennt voneinander betrachtet werden. Stattdessen ist ein Bewusstsein hilfreich, dass sich die Standards gegenseitig beeinflussen können und somit auch voneinander abhängig sind.  

 

4. GHG Protocol for Cities 

Städte gehören zu den höchsten Emissionsproduzenten. Im Bereich der Energie machen urbane Räume 75 % des Emissionsausstoßes aus. Mit dem GHG Protocol Standard für Städte – Global Protocol for Community-Scale Greenhouse Gas Inventories (GPC) – werden globale Leitlinien vermittelt, welche bei der Berechnung und Berichterstattung über die Treibhausgasemissionen helfen. Dabei ist es Ziel des Dokuments, dass einerseits Emissionen berechnet und über sie berichtet wird. Andererseits ist es Ziel, dass die Ausgangslage definiert wird, um daraufhin Mitigationsziele zu entwickeln, durch die gezielte Klimaschutzmaßnahmen geplant und umgesetzt werden können. Denn obwohl Städte riesige Treibhausgasemittenten sind, werden dort unzählige Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes entwickelt und erprobt. [11] 

Insgesamt ist das GHG Protocol for Cities in drei Teile untergliedert: 

  1. Prinzipien der Berichterstattung und Bilanzierung sowie Definition der zu berichtenden Emissionen 
  2. Leitlinien für sektor-bezogene Bilanzierung und Berichterstattung (inkl. Berechnungsmethoden) 
  3. Mitigationsziele setzen und Verfolgung der Zielumsetzung 

Die zu berichtenden Emissionen können mit Hilfe verschiedener Sektoren definiert werden. Insgesamt gibt es in Städten 6 Bereiche, die für das GHG Protocol relevant sind. Diese Bereiche können weiter untergliedert werden. [11] 
 Sektorenübersicht der Emissionen in Städten

Neben der Definition der Emissionsquellen sollten diese im Sinne des GHG Protocols auch den einzelnen Scopes untergeordnet werden. Denn schließlich kann so ermittelt werden, in welchen Bereichen die Emissionen am höchsten sind, ob Minderungspotenziale innerhalb des Unternehmens stattfinden müssen oder ob sich Gedanken über extern bezogene Waren und Dienstleistungen gemacht werden muss. Daher hilft die Unterteilung auch beim Setzen von Mitigationszielen und sie spiegelt den Minderungsprozess wider, da die Daten verschiedener Jahre mit Blick auf die Scopes verglichen werden können. [11] 
 Grafik Aufteilung in Scopes

Durch die Untergliederung der Emissionen ist die Analyse schließlich genauer und transparenter, da eine direkte Zuordnung zwischen Handlung und Auswirkung möglich ist. Dabei sollten die Leitlinien für die zu berichtenden Inhalte allerdings stetig im Rahmen eines Managementplans kontrolliert und ggf. überarbeitet werden. So wird garantiert, dass sowohl die Auswahl der relevanten Bereiche, die Anwendung als auch die Methode bei der Klimabilanzierung zeitgemäß und auf das Unternehmen zugeschnitten sind.  

 

5. Mitigation Goal Standard 

Der Mitigation Goal Standard ist eine zentrale Vorgehensweise im GHG Protocol, denn am Ende soll er dazu beitragen, dass Emissionen gemindert werden. Wichtig ist allerdings, dass die Ziele richtig formuliert sind, denn nur dann können sie umgesetzt, kontrolliert und ggf. nachgebessert werden. Das GHG Protocol hat sich daher mit der Erstellung von Mitigationszielen auseinandergesetzt und erklärt schrittweise, wie die Ziele formuliert und bewertet werden sollen. Dabei gibt es drei verschiedene Phasen mit verschiedenen Handlungs- und Zielmittelpunkten [12]:  

1. Vor der Implementierung des Ziels: 

Erstellung eines Mitigationsziels
Bilanzierungsmethoden für die Zielverfolgung definieren
Berechnung zugelassener Emissionen in den Umsetzungsjahren

2. Während der Zielumsetzung

Bewertung und Berichterstattung über den Fortschritt bei der Erreichung des Ziels  

3. Am Ende der Zielumsetzung

Bewertung der Zielerreichung
evtl. Verifizierung der Ergebnisse 

Die Zielsetzung ist häufig davon abhängig, um welche Treibhausgase es sich beim Ziel handelt. Daher ist eine genaue Grenzziehung notwendig, damit die Zielformulierung den Umständen entsprechend angemessen formuliert ist. Dabei gilt allerdings, dass die Grenzen für die Zielsetzung innerhalb der zu berichtenden Treibhausgase des GHG Protocols liegen. Sie müssen jedoch nicht die gesamten Informationen enthalten, welche für das GHG Protocol notwendig sind. Ein weiterer Faktor, welcher die Zielsetzung beeinflusst, ist die Rechtslage vor Ort. Zielsetzungen können beispielsweise in Recht umgesetzt werden oder bereits rechtlich geregelt sein. Selbstverständlich können allerdings auch Ziele außerhalb rechtlicher Regelungen verfolgt werden, um eine Vorbildfunktion im Bereich des Klimaschutzes einzunehmen. Wie gut sich die Ziele umsetzen lassen, hängt aber auch von den verfügbaren Ressourcen ab – sowohl finanziell als auch personal-technisch. Für eine nachhaltige Verfolgung der Ziele sollte nämlich ein ausgebildetes Team zur Verfügung steht, welches Fortschritt und Zielerreichung regelmäßig evaluiert und gegebenenfalls die Herangehensweise dementsprechend anpasst. [12] 

Das GHG Protocol hat den Mechanismus im Rahmen des Mitigation Goal Standard an einem konkreten Beispiel dargestellt:  

 

 

6. Policy and Action Standard 

Mit Hilfe des Policy and Action Standard werden politische Regelungen und Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit zur Emissionsreduktion betrachtet. Dabei wird geschaut, welche Effekte erzielt werden und ob die ursprünglichen Erwartungen erfüllt wurden. Der Gedanke hinter dem Standard ist es, Entscheidungstragende bei der Entwicklung von Strategien zur Minderung der Emissionen zu unterstützen. Außerdem ermöglicht der Standard einen internationalen Vergleich darüber, wie sich Politik und Maßnahmen auf Effekte im Bereich der Treibhausgase auswirken. [13] 

Der Policy and Action Standard wurde dabei nicht nur für Entscheidungstragende im Bereich der Politik entwickelt, sondern kann auch in anderen Institutionen und Organisationen angewendet werden. In Regierungen kann er auf allen Ebenen genutzt werden – von Kommunal- bis Nationalpolitik. Im Finanzsektor können Institutionen durch günstige Kredite bewusst Projekte und Strategien zur Reduktion von Treibhausgasen unterstützen. Unternehmen unterstützen den Klimaschutz durch die freiwillige Implementierung von klimafreundlichen Technologien, Prozessen oder Praktiken. Unterstützt werden die Entscheidungstragenden dabei auch von Forschungsinstitutionen und NGOs, indem sie beurteilt werden und ihnen Unterstützung angeboten wird. [13]  

Für die Untersuchung des Standards und eine eventuelle Anpassung gibt es verschiedene Schritte. Dabei ist es wichtig, vorherige Erwartungen abzuklären und im Anschluss an die Implementierung der Maßnahme oder Regelung zu evaluieren, inwieweit die Erwartungen schließlich auch erfüllt wurden. Somit ist der Policy and Action Standard dem Mitigation Goal Standard sehr nahe, denn beide Standards fokussieren sich auf die Evaluation und Berichterstattung bezüglich der Fortschritte von Mitigationszielen [13]. Somit ähneln sich auch die Umsetzung und die Evaluationsverfahren der Standards – anstatt der Ziele wird hier allerdings die Regelung und Maßnahme evaluiert.  

 Grafik Kreislauf Maßnahmenentwicklung
• vom Standard erfasst     nicht vom Standard erfasst

 

7. Project Protocol 

Der letzte Standard befasst sich mit Klimaschutzprojekten – auch GHG Projekte genannt. Project Protocol ist dabei nur die Kurzfassung von “The GHG Protocol for Project Accounting”. Das Projekt Protocol befasst sich mit 

einer glaubwürdigen und transparenten Herangehensweise zur Quantifizierung und Berichterstattung von Treibhausgasreduktionen durch GHG Projekte, 
einer verbesserten Glaubwürdigkeit der Bilanzierung bei GHG Projekten durch gemeinsame Bilanzierungskonzepte, Prozeduren und Prinzipien und
einer Plattform, um verschiedene projektbasierte Treibhausgasprogramme und Initiativen zu verbinden. [14] 


GHG Projekte oder Klimaschutzprojekte verfolgen verschiedene Zwecke und Ziele. Dabei ist die Reduktion und Bilanzierung von Treibhausgasemissionen nur ein Teil. Im Zusammenhang mit Klimaschutzprojekten werden häufig auch nachhaltige Entwicklung, Einbezug von Stakeholdern, Eigentümer*innen der Emissionsreduktion, Unsicherheiten, Einhaltung von Verschwiegenheit sowie Verifizierung genannt. Diese Themen finden im Project Protocol allerdings keine Anwendung, da sie keinen direkten Bezug zur Reduktion der Treibhausgase haben. Das Project Protocol befasst sich hingegen mit dem Thema der Zusätzlichkeit (additionality). Die Forderung diesbezüglich lautet, dass Projekte nur für die Emissionsreduktion anerkannt werden, wenn sie nicht ohnehin stattgefunden hätten. [14]
 

Im Project Protocol handelt es sich um temporäre und örtlich begrenzte Maßnahmen. Durch die GHG Projekte kann daher CO2-Offsetting betrieben werden, sodass Unternehmen klimaneutral werden können, trotz weiterem Ausstoß von Treibhausgasemissionen. Doch auch kleinskalierte Projekte wie der Bau einer eigenen PV-Anlage ist Teil des Project Protocols. Im Vergleich dazu befasst sich der Policy and Action Standard vor allem mit größeren und weitreichenderen Maßnahmen. Dennoch fokussieren sich beide Standards auf die Implementierung von Maßnahmen und verfolgen das Ziel, dass Aktionen getätigt werden, die den Emissionsausstoß mindern. [13] 

Klimaschutzprojekte

Welche Ziele Klimaschutzprojekte neben der Einbindung und Reduktion von Treibhausgasemissionen verfolgen, kann an verschiedenen Zertifikaten erkannt werden. Häufig stehen auch Themen wie Biodiversität und soziale Gerechtigkeit im Vordergrund der Projekte. 

Standards von Klimaschutzprojekten

 

Das GHG Protocol zum Download als PDF 

Die Standards des GHG Protocols sind weitaus komplexer und vielschichtiger. Dieser Artikel gibt daher nur einen Überblick über die Hintergründe und Ziele der einzelnen Standards. Um sich vertieft mit dem GHG Protocol auseinanderzusetzen lohnt es sich daher, selbst einen Blick in die Standards zu werfen. Leider bleibt die Suche nach dem Greenhouse Gas Protocol auf Deutsch als PDF vergebens. Doch wer der englischen oder auch einigen anderen Sprachen mächtig ist, dem steht das GHG Protocol als Download zur Verfügung.  

Auf der Webseite des GHG Protokolls gibt es eine Übersicht aller Standards. Bei Klick auf den gewünschten Bereich können schließlich die Orientierungshilfen auf verschiedenen Sprachen heruntergeladen werden. Neben den Standards stellt das GHG Protocol auch die Berechnungstools kostenfrei auf der Webseite zur Verfügung. Für die Berechnung bietet das GHG Protocol nur Downloads auf Englisch an. Neben der Orientierungshilfe finden sich hier auch vorgefertigte Excel-Tabellen, die die Berechnung der Emissionen vereinfachen sollen. 

Tools zur Berechnung finden

  

Fazit 

In erster Linie dient das GHG Protocol dazu, CO2-Bilanzierungen von Unternehmen, Institutionen, öffentlichen Einrichtungen oder Regierungen vergleichbar zu machen. Durch die Einteilung – einerseits in Scopes, andererseits in Standards – können ganz spezifisch Bereich ausgemacht werden, die für eine Emissionsminderung geeignet sind. Dabei können weder die Scopes noch die Standards gänzlich getrennt voneinander betrachtet werden, denn sie beeinflussen sich untereinander. Für eine erfolgreiche Klimastrategie sollten daher alle Bereiche und relevante Standards betrachtet werden, damit die Emissionsminderung tatsächlich stattfindet.  

 

Gemeinsam mit dem Lieferkettengesetz ist das GHG Protocol ein wichtiges Instrument für die sozial-ökologische Transformation. 

Erfahre in mehr zum Lieferkettengesetz in 6 Fakten.

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Quellen: 

[1] WRI. Greenhouse Gas Protocol. World Resources Institute, URL: https://www.wri.org/initiatives/greenhouse-gas-protocol. 

[2] GHG Protocol. About Us. Greenhouse Gas Protocol, URL: https://ghgprotocol.org/about-us. 

[3] KlimAktiv. Weiterentwicklung des Greenhouse Gas Protocols mit KlimAktiv. KlimAktiv, URL: https://www.klimaktiv.de/de/386/. 

[4] Umweltpakt Bayern. Klimamanagement. Bayerisches Landesamt für Umwelt, URL: https://www.umweltpakt.bayern.de/energie_klima/fachwissen/374/grundbegriffe-klimamanagements. 

[5] Innovation Center for U.S. Dairy: 2019. Scope 1 & 2 GHG Inventory Guidance: Use to prepare a GHG inventory and quantify emissions. Innovation Center for U.S. Dairy, PDF: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/Guidance_Handbook_2019_FINAL.pdf. 

[6] Sotos, Mary: 2015. GHG Protocol Scope 2 Guidance: An amendment to the GHG Protocol Corporate Standard. Greenhouse Gas Protocol, PDF: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/Scope%202%20Guidance_Final_Sept26.pdf. 

[7] Greenhouse Gas Protocol: 2013. Technical Guidance for Calculating Scope 3 Emissions (version 1.0): Supplement to the Corporate Value Chain (Scope 3) Accounting & Reporting Standard. Greenhouse Gas Protocol, PDF: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/Scope3_Calculation_Guidance_0.pdf. 

[8] The Greenhouse Gas Protocol: 2004. A Corporate Accounting and Reporting Standard: Revised Edition. The Greenhouse Gas Protocol, PDF: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/ghg-protocol-revised.pdf. 

[9] Greenhouse Gas Protocol: 2011. Corporate Value Chain (Scope 3) Accounting and Reporting Standard: Supplement to the GHG Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard. Greenhouse Gas Protocol, PDF: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/Corporate-Value-Chain-Accounting-Reporing-Standard_041613_2.pdf. 

[10] Greenhouse Gas Protocol: 2011. Product Life Cycle Accounting and Reporting Standard. Greenhouse Gas Protocol, URL: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/Product-Life-Cycle-Accounting-Reporting-Standard_041613.pdf. 

[11] Fong, Wee Kean, Mary Sotos, Michael Doust, Seth Schultz, Ana Marques & Chang Deng-Beck: 2021. Global Protocol for Community-Scale Greenhouse Gas Inventories. Greenhouse Gas Protocol, PDF: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/GPC_Full_MASTER_RW_v7.pdf. 

[12] Greenhouse Gas Protocol: 2014. Mitigation Goal Standard: An accounting and reporting standard for national and subnational greenhouse gas reduction goals. Greenhouse Gas Protocol, PDF: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/Mitigation_Goal_Standard.pdf. 

[13] Greenhouse Gas Protocol: 2014. Policy and Action Standard: An accounting and reporting standard for estimating the greenhouse gas effects of policies and actions. Greenhouse Gas Protocol, PDF: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/Policy%20and%20Action%20Standard.pdf. 

[14] The Greenhouse Gas Protocol: 2005. The GHG Protocol for Project Accounting. The Greenhouse Gas Protocol, PDF: https://ghgprotocol.org/sites/default/files/standards/ghg_project_accounting.pdf. 

 

 

FAQ

Was ist GHG Emission?

GHG Emission steht als Abkürzung für Greenhouse Gas Emission und bedeutet nichts anderes als Treibhausgasemission. Im Kyoto Protokoll werden sechs Treibhausgase benannt, welche es zu reglementieren gilt: 

  • Kohlenstoffdioxid (CO2) 
  • Distickstoffoxid (N2O) 
  • Methan (CH4) 
  • Halogenierte Fluokohlenwasserstoffe (H-FKW) 
  • Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) 
  • Schwefelhexafluorid (SF6 
Warum gibt es den GHG Standard?

Das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) verfolgt das Ziel, dass Klimabilanzierungen vereinheitlicht werden und sich somit auch an allgemeinen Maßstäben orientieren. Im GHG Protocol werden insgesamt 7 Standards formuliert, welche sich auf verschiedene Anwendungsbereiche des GHG Protocols beziehen.  

Erfahre mehr zu den Standards des GHG Protocols.

Was ist Scope 1, 2 & 3?

Die Emissionen, welche im Greenhouse Gas Protocol erfasst werden, sind in drei Scopes untergliedert. Diese unterscheiden sich einerseits darin, wo die Emissionen ausgestoßen werden (im Unternehmen oder bei Zuliefernden oder Endverbraucher*innen). Andererseits wird zwischen direkten und indirekten Emissionen unterschieden. 

Lies mehr zu den drei Scopes des GHG Protocols.

Was fällt unter Scope 1?

In Scope 1 werden alle Emissionen erfasst, welche direkt im Unternehmen vor Ort ausgestoßen werden. Dazu zählen Emissionen aus direkter Unternehmenstätigkeit sowie Emissionen, welche durch den eigenen Fuhrpark entstehen oder durch den Verlust von Kühlmitteln aus Unternehmensanlagen. 

Erfahre genauere Infos zum Scope 1.

Was umfasst Scope 2?

Unter Scope 2 Emissionen fallen insbesondere Emissionen, die bei den Energielieferanten der Unternehmen entstehen. Hier handelt es sich um indirekte Emissionen, da die Emissionen nicht im Unternehmen anfallen, sondern bereits zuvor. Allerdings entstehen sie nur durch Bedarfe des Unternehmens. 

Erhalte mehr zum Scope 2 des GHG Protocols.

Was ist Scope 3?

Der Scope 3 befasst sich mit allen vor- und nachgelagerten Emissionen des Unternehmens. Darunter fällt insbesondere die Lieferkette sowie Emissionen durch die Nutzung des Produkts oder die Entsorgung. Doch auch Emissionen durch Pendelverkehr sowie Transport von Gütern zählt dazu. 

Informiere dich über weitere Faktoren des Scope 3.