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Weniger Emission - Mehr Innovation

Geschrieben von Daniela | Feb 23, 2022 10:00:00 AM

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7 sektorbezogene Vorschläge, die THG-Emissionen möglichst gering zu halten 

Innerhalb verschiedener Energiesektoren gibt es unterschiedliche Möglichkeiten Treibhausgasemissionen einzusparen. Unsere Vorschläge widmen sich dem Verkehr, der Landwirtschaft, der Energiegewinnung und -nutzung sowie der Abfallwirtschaft.

  1. Verkehr: Ausbau des ÖPNV  
  2. Verkehr: Stärkung des Radverkehrs 
  3. Landwirtschaft: sparsame Düngung  
  4. Landwirtschaft: kleinere Tierbestände 
  5. Energie: Ausstieg aus der Kohleverstromung  
  6. Energie: sparsame und effiziente Nutzung 
  7. Abfallwirtschaft: Müllreduktion 

 

Um den Treibhauseffekt auszubremsen, müssen einerseits Maßnahmen getroffen werden, um den Ausstoß neuer THG-Emissionen zu senken und bestenfalls zu stoppen. Andererseits werden Projekte benötigt, welche die weiterhin zustande kommenden Emissionen binden. Im Folgenden werden einige Vorschläge präsentiert, welche auf verschiedene Sektoren eingehen und die als Vorsätze für Unternehmen dienen können. 

1. Verkehr: Ausbau des ÖPNV 

Beim Ausbau des ÖPNV liegt die Macht insbesondere in staatlicher Hand. Hier ist eine Verkehrswende wünschenswert, welche die Anzahl von PKWs und LKWs auf den Straßen reduziert und den öffentlichen Nahverkehr für alle Verkehrsteilnehmenden attraktiv gestaltet. Hierfür benötigt es insbesondere in ländlichen Regionen neue Verkehrskonzepte und bessere Anbindungen an Geschäfte des täglichen Bedarfs. Doch auch in Großstädten sollte im Stadtverkehr gelten, dass öffentliche Verkehrsmittel vor dem Individualverkehr Vorrang haben.  

Hast du dir bislang darüber Gedanken gemacht, wie viele deiner Mitarbeitenden privat oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit kommen? Ist das Bürogebäude überhaupt gut an den ÖPNV angebunden? Vielleicht kannst du hier mit finanziellen Anreizen dazu beitragen, dass öffentliche Verkehrsmittel im Unternehmen stärker genutzt werden, oder du gibst einen Anstoß, dass die Verkehrsanbindung zum Arbeitsplatz verbessert wird.  

2. Verkehr: Stärkung des Radverkehrs

Zu einer klimaneutralen Verkehrswende gehört ein ausgebautes Radwegenetz. Denn vor allem in Großstädten wird immer wieder erwähnt, dass auf das Radfahren aufgrund mangelnder Sicherheit verzichtet wird. Zu einem sicher ausgebauten Radwegenetz gehört daher ein Radweg, welcher ausreichend breit ist (laut adfc: 3m) und im Idealfall baulich getrennt von Fußweg und Straße. Neben der Klimafreundlichkeit ist Radfahren außerdem flächensparsam, verlässlich und hält gesund [1].  

Gibt es in deinem Unternehmen Fahrradstellplätze? Vielleicht ermutigt ein solcher infrastruktureller Ausbau deine Mitarbeitenden. Oder kennst du bereits die Critical Mass? Die Critical Mass findet weltweit in Städten statt. Dabei treffen sich Radfahrende, um gemeinsam durch die Stadt zu fahren, um auf ihre Stellung als aktive Verkehrsteilnehmende aufmerksam zu machen [2]. Vielleicht eignet sich die nächste Critical Mass als Team-Event und nach der Fahrradrunde könnt ihr euch noch gemeinsam im Team zusammensetzen.  

3. Landwirtschaft: sparsame Düngung

Durch die Herstellung und Anwendung von Dünger wird insbesondere Lachgas freigesetzt. Wenn man einen Blick auf die vom Menschen verursachten THG-Emissionen wirft, hat Lachgas deutschlandweit zwar nur einen Anteil von 4,1 %, jedoch sind dessen Auswirkungen 298-mal so stark wie bei CO2 [3].  

Durch die eigene Kaufentscheidung kann Lachgas sozusagen „eingespart“ werden. Denn ökologisch bewirtschaftete Flächen weisen einen um 40 % niedrigeren Ausstoß von Lachgasemissionen auf als konventionell bewirtschaftete Flächen. Diese Einsparung gilt allerdings nicht beim Maisanbau [4]. Ist die Kantine in deinem Unternehmen bereits auf Bio umgestellt oder ist das vielleicht eine Überlegung wert? 

4. Landwirtschaft: kleinere Tierbestände

Die landwirtschaftliche Tierhaltung ist eine der Hauptquellen der Methanemissionen. Methan ist zwar nicht genauso schädlich wie Lachgas, wirkt in der Atmosphäre allerdings 25-mal so stark wie CO2 [3]. Methan entsteht dabei während des Verdauungsvorgangs (Fermentation) bei Wiederkäuern sowie bei der Lagerung von Mist und Gülle. Den größten Anteil im Bereich der Fermentation leistet dabei die Rinder- und Milchkuhhaltung. Im Bereich der Wirtschaftsdünger, also Mist und Gülle, sind vor allem die Exkremente von Rindern und Schweinen für die Methanbelastung verantwortlich [5]. 

Gibt es in deiner Kantine vegetarische/ vegane Optionen oder vielleicht sogar einen fleischfreien Tag?  

5. Energie: Ausstieg aus der Kohleverstromung 

Der Kohleausstieg ist immer wieder ein breit diskutiertes Ziel im Bereich der Klimatransformation. Bislang ist die größte Herausforderung der Energiewende die Stromspeicherung und Unzuverlässigkeit klimaneutraler Energie. Dennoch stellen erneuerbare Energien auf lange Sicht eine vielversprechende Alternative zu fossilen Brennstoffen dar und werden somit auch staatlich gefördert. 

Versorgt sich dein Unternehmen derzeit mit erneuerbaren Energien? Oder hast du vielleicht schon eine Anlage für Solarstrom auf dem Dach?  

6. Energie: sparsame und effiziente Nutzung

Der reine Wechsel von fossiler Energie zu erneuerbarer Energie ist langfristig gesehen nicht ausreichend, um den Energiebedarf der Gesamtbevölkerung zu decken. Daher muss auf eine sparsame und effiziente Energienutzung gesetzt werden.  

Hierbei bietet sich auch eine Schulung der Mitarbeitenden über Nachhaltigkeit und Energiesparen an. Somit kann im Unternehmen ein Bewusstsein für Energieverbrauch geschaffen werden. Erkundigst du dich bei Neuanschaffungen von Elektrogeräten außerdem über deren Energieeffizienz und den Herstellungsweg?  

7. Abfallwirtschaft: Müllreduktion

Methan wird nicht nur im Bereich der landwirtschaftlichen Tierhaltung ausgestoßen, sondern fällt auch in der Abfallwirtschaft an. Quellen im Abfallbereich sind dabei Deponien, die mechanisch-biologische Abfallbehandlung sowie die Kompostierung. Methanemissionen können durch die richtige Lagerung des Abfalls und die energetische Nutzung minimiert werden [6]. Einige Abfälle lassen sich nur schwer vermeiden. Allerdings kann insbesondere Lebensmittelabfällen gesellschaftlich vorgebeugt werden. 

Was passiert nach dem Mittagessen mit den Resten in der Unternehmenskantine? Diese können den Mitarbeitenden als ToGo-Angebot vergünstigt bereitgestellt werden. Vielleicht kann es im Sinne des Foodsharings auch zum Teilen eigener Lebensmittel im Team kommen, bevor diese zuhause schlecht werden und in der Tonne landen.  

 

Quellen: 

[1] adfc. Subjektive Sicherheit und Radfahren für alle. Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, URL: https://www.adfc.de/artikel/subjektive-sicherheit-und-radfahren-fuer-alle. 

[2] Critical Mass. Was ist Critical Mass?. Critical Mass, URL: https://criticalmass.de/ 

[3] UBA: 2021. UBA-Erklärfilm: Treibhausgase und Treibhauseffekt. Umwelt Bundesamt, URL: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/klima-treibhauseffekt#grundlagen 

[4] Bioökonomie: 2019. Ökolandbau senkt Lachgasemission. Bioökonomie.de, URL: https://biooekonomie.de/nachrichten/neues-aus-der-biooekonomie/oekolandbau-senkt-lachgasemission 

[5] UBA: 2021. Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen. Umwelt Bundesamt, URL: https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/beitrag-der-landwirtschaft-zu-den-treibhausgas#treibhausgas-emissionen-aus-der-landwirtschaft 

[6] UBA: 2021. Klimaverträgliche Abfallwirtschaft. Umwelt Bundesamt, URL: https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/klimavertraegliche-abfallwirtschaft#abfallbehandlung-schutzt-heute-das-klima