Neutral werden fürs Klima
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4 Schritte zur Klimaneutralität
Klimaneutralität gewinnt in der Wirtschaft immer weiter an Relevanz, da der Klimawandel in jüngeren Generationen eine besondere Stellung einnimmt. Somit sind auch Unternehmen dazu aufgefordert sich umzustrukturieren und klimafreundlich bzw. -neutral zu agieren. Erfahre, welche Schritte dabei zu beachten sind.
- CO2-Fußabdruck berechnen
- CO2 vermeiden und reduzieren
- CO2 ausgleichen
- Kennzeichnung als klimaneutral
Der CO2-Ausgleich dient als Mittel, um nicht vermeidbare Emissionen auszugleichen, indem Projekte gefördert werden, die CO2 binden. Damit dein Unternehmen oder dein Produkt auch wirklich klima- bzw. CO2-neutral wird, benötigst du ausreichend Informationen über den aktuellen Ist-Zustand in deinem Unternehmen und solltest dafür offen sein die Unternehmensstrukturen in Bezug auf den Klimaschutz auszurichten. Die folgenden 4 Schritten helfen dir auf dem Weg zur Klimaneutralität.
1. CO2-Fußabdruck berechnen
Der CO2-Fußabdruck wird auf Basis des GHG Protokolls berechnet, um zu ermitteln, wo genau im Unternehmen bzw. in der Wertschöpfungskette wie viele Emissionen anfallen. Die Ergebnisse helfen dabei Klimaschutzziele zu definieren und Einsparpotenziale zu ermitteln. Erhalte mehr Infos zum Ökologischen und zum CO2-Fußabdruck.
2. CO2 vermeiden und reduzieren
Durch den CO2-Fußabdruck, auch Klimabilanz genannt, werden schließlich Maßnahmen für mehr Klimaeffizienz entwickelt und implementiert. Hierzu gehören Abwägungen wie Videokonferenzen statt Geschäftsreisen oder Grünstrom statt Graustrom. Somit wird an der Quelle begonnen, Emissionen einzusparen und durch die Reduktion und Vermeidung von Emissionen wird bester Klimaschutz betrieben.
3. CO2 ausgleichen
Mit der Kompensation unvermeidbarer Emissionen wird das Unternehmen klimaneutral. Durch die Berechnung des CO2-Fußabdrucks und das Wissen, welche CO2-Emissionen vermieden werden können, können nun die unvermeidbaren Emissionen bestimmt werden. Der Ausgleich findet durch den Kauf von Emissionsminderungszertifikaten internationaler Klimaschutzprojekte statt. Somit kann das Unternehmen sofort klimaneutral werden, da keine lange Planung notwendig ist.
4. Kennzeichnung als klimaneutral
Der CO2-Ausgleich kann je nach Wunsch für unterschiedliche Bereiche oder Produkte vorgenommen werden. Die stillgelegte Menge wird für ein Jahr erbracht und mit einer Urkunde oder einem Siegel nachgewiesen. Ob für Produkte, das gesamte Unternehmen oder nur Teilbereiche – beim CO2-Ausgleich sollten alle drei Scopes des GHG Protokolls miteinbezogen werden, da bei produzierenden Unternehmen die indirekten Emissionen durch vor- und nachgelagerte Tätigkeiten bis zu 90 % des Gesamtausstoßes verantworten können. Erfahre mehr über das GHG Protokoll und die 3 Scopes.
Bei der Bewerbung der eigenen Klimaneutralität muss jedoch auch auf die richtige Begriffsverwendung geachtet werden, da vermeintliche Klimaneutralität immer häufiger als Marketingzweck missbraucht wird und die irreführende Verwendung bereits Verbraucherschutzurteile mit sich gebracht hat. Empfehlenswert sind daher Formulierungen wie “CO2-kompensiert” oder “klimaneutral” durch Kompensation.
Insbesondere jüngere Generationen legen einen hohen Wert auf Klimaschutz, denn bereits 68% der 14- bis 24-Jährigen macht der Klimawandel große Angst [1]. Die Umstellung zur Klimaneutralität ist demnach nicht nur als gesellschaftliche Pflicht zu sehen, sondern auch wirtschaftlich rentabel, da der Klimaschutz immer stärker das Kaufverhalten beeinflusst und durch Maßnahmen wie die CO2-Bepreisung auch politisch an Gewicht zunimmt. Langfristig wird eine CO2-Kompensation voraussichtlich zum Standard in Unternehmen werden.
Quellen:
[1] Sinus: 2019. Klimaschutz-Umfrage: Die Jugend fühlt sich im Stich gelassen. Sinus Institut, URL: https://www.sinus-institut.de/media-center/presse/klimaschutz-die-jugend-fuehlt-sich-im-stich-gelassen.