Das größte Problem zukünftiger Generationen ist, neben der anstehenden Energiekrise, der Klimawandel. Informationen dazu gibt es zu genüge – ob zum menschengemachten / anthropogenen Klimawandel oder zum natürlichen Klimawandel. Treibhausgasemissionen sind entscheidende Faktoren, wenn es um die Beschleunigung des Klimawandels und der Erderwärmung geht. Für ein vollständiges Verständnis des Klimawandels sind Informationen etablierter Institutionen wie des Weltklimarats von besonderer Bedeutung, da sie eine detaillierte Analyse zu möglichen Folgen der Erderwärmung liefern und Prognosen für die Zukunft stellen.
Inhalt
Klimakrise – Treibhausgase und deren Wirkung
Klimawandel, Ursachen, Treibhausgaseffekt
Aktuelle und zukünftige Auswirkungen
Die Sichtbarkeit des Klimawandels
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Der Klimawandel ist...
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Um Klimaveränderungen zu verstehen, benötigen wir ein gemeinsames Verständnis zum Begriff Klima. Denn wie unterscheiden sich natürliche Veränderungen des Klimas vom natürlichen Klimawandel? Ab wann sprechen wir von einer Klimaveränderung im Rahmen des Klimawandels und wann handelt es sich um jahresbedingte Schwankungen?
Nur, wenn die Begriffe eindeutig abgegrenzt und geklärt sind, kann der Klimawandel mit Hilfe wissenschaftlicher Daten begründet werden. Um über Klimaveränderungen sprechen zu können, ist es zusätzlich notwendig, sich den Unterschied zwischen natürlichem Klimawandel und anthropogenem Klimawandel bewusst zu machen. Somit können Veränderungen durch menschliches Handeln schließlich auch besser eingeordnet werden.
Das Klima beschreibt den durchschnittlichen Zustand der Atmosphäre über einen längeren Zeitraum. Dabei wird sich auf einen bestimmten Ort oder ein bestimmtes Gebiet bezogen. Für die Untersuchung des Klimas wird von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ein Zeitraum von mindestens 30 Jahren vorgegeben. Die Zeiträume können auch länger sein. Häufig wird sich bei Untersuchungen und Betrachtungen auch auf Jahrhunderte oder Jahrtausende bezogen. [1]
Im Vergleich zum Klima bezieht sich das Wetter hingegen nur auf einen kurzen Zeitraum von einigen Stunden bis hin zu wenigen Tagen. Das Wetter wird anhand von Lufttemperatur, Luftdruck, Windgeschwindigkeit und Windrichtung, Luftfeuchte, Bewölkung und Niederschlag beschrieben. Für die Messung gibt es einzelne Beobachtungsstationen. Durch Messungen des Wetters können bei Betrachtung längerer Zeiträume schließlich Prognosen und Klimaveränderungen beobachtet werden. [1]
Achtung! Eine Reihe kühler Jahre innerhalb eines Jahrzehnts lassen nicht auf eine Abkühlung des Klimas schließen. Für eine Aussage über das Klima müssen mehrere Jahrzehnte beobachtet werden. |
Schwankungen im Bereich des Klimas können einerseits natürlich und andererseits durch menschliche Einflüsse hervorgerufen werden. [2]
Durch eine hohe Aktivität der Sonne kann es zu einem Temperaturanstieg von etwa 0,1°C bis 0,2°C kommen. Die Sonnenaktivität wird anhand von Sonnenflecken bestimmt. Je mehr Sonnenflecken es gibt, desto stärker die Sonnenaktivität. Dabei schwankt die Sonnenaktivität im Rhythmus von elf Jahren, sodass alle elf Jahre eine erhöhte Sonnenaktivität zu verzeichnen ist. In Zeiträumen mit geringer Sonnenaktivität sinkt die Temperatur um bis zu 0,2°C. [2]
Freigesetzte Schwefeldioxide und Aerosole nach einem Vulkanausbruch reflektieren mehr Sonnenstrahlung in den Weltraum zurück. Als Resultat sinken kurzfristig die Temperaturen auf der Erde. Allerdings bezieht sich das nur auf große Ausbrüche. Partikel und Gase können das Klima also beeinflussen. [3]
CO2 sowie weitere Treibhausgase gelten prinzipiell als essenziell für das Klima unserer Erde, da sie den natürlichen Treibhauseffekt und somit das Leben auf der Erde ermöglichen.
Natürlicher Treibhauseffekt Die Atmosphäre der Erde kann mit einem Gewächshaus verglichen werden. Dank des natürlichen Treibhauseffekts beträgt die Durchschnittstemperatur der Erde +15°C statt -18°C. |
Natürlicherweise regeln Fotosynthese der Vegetation und Ozeane den CO2- Gehalt auf der Erde. Dabei nehmen Pflanzen, Bäume und Ozeane CO2 auf und zersetzen Teile davon oder binden das Gas [2].
Eine weitere natürliche Ursache für den Klimawandel ist die Verschiebung der Erdplatten. Die Lage der Erdplatten lenkt Wassermassen und erzeugt somit auch Strömungen. Unter anderem ist sie für den warmen Golfstrom, der das Klima in Europa beeinflusst, sowie für die kalte Meeresströmung um die Antarktis herum zuständig, durch die die Antarktis erstmalig zufrieren konnte. [2]
Der Golfstrom erzeugt das aktuelle Klima in Europa. Durch Schmelzwassermassen der Polkappen wird die Aktivität des Golfstroms beeinträchtigt, da sich das kalte Süßwasser auf der oberen Schicht des Nordatlantiks ablagert. Dadurch kann der Golfstrom unterbrochen werden. Dies ist vor 8.200 Jahren passiert und der Golfstrom stand für fast 100 Jahre still. In der Konsequenz fielen die Temperaturen in Europa um 2°C. Auch heute ist der Golfstrom so schwach wie seit 1000 Jahren nicht mehr. Dies liegt am Abschmelzen der Eisschilde. Als Konsequenz wird eine Zunahme an Extremwetterereignissen prognostiziert. [2]
Der anthropogene Klimawandel beschreibt Einflüsse auf das Klima, welche durch menschliches Handeln zustande kommen. Insbesondere für das Abschmelzen der Eisschilde an den Polkappen ist insbesondere er verantwortlich. Dabei spielen der anthropogene Treibhauseffekt und Folgen daraus eine erhebliche Rolle. Im Vergleich zum natürlichen Klimawandel ist menschliches Handeln also der treibende Faktor für den anthropogenen Klimawandel.
Veränderungen der Erdoberfläche durch Waldrodungen oder Städtebau wirken sich bereits seit mehreren Jahrhunderten auf das Klima aus – gerodet wurde bereits mit der Einführung der Landwirtschaft. Den Klimawandel befeuert die Vernichtung von Wäldern, die dazu dient, Flächen für Siedlungsbau, Landwirtschaft und intensive Viehhaltung zu schaffen. Dabei werden durch Landwirtschaft und intensive Viehhaltung klimaschädliche Gase wie CO2, CH4 und N2O (Kohlendioxid, Methan und Stickstoffdioxid) emittiert. Somit trägt erheblicher Fleischkonsum zum Klimawandel bei. [5]
Methan und Viehzucht Das klimaschädliche Gas Methan bildet sich im Pansen von Wiederkäuern und wird durch diese auch ausgestoßen. Hinzu kommt, dass auch bei der Lagerung der Gülle Methan entsteht. |
Doch weder Abholzung noch Landwirtschaft sind Hauptquellen menschlich verursachter Treibhausgase. Die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas sowie das Emittieren langlebiger Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) in der Chemieindustrie haben größere Einflüsse auf den anthropogenen Treibhauseffekt sowie Folgen desselben. Alle Quellen hängen dabei eng mit den oben genannten Eingriffen zusammen, die sich schädlich auf das Klima auswirken. Prozesse, die Abwärme erzeugen, emittieren meistens auch Treibhausgase. Dies gilt auch für die Veränderung der Erdoberfläche.
Der Ausstoß von Treibhausgasen ist eine der bedeutendsten Triebkräfte für den anthropogenen Klimawandel. Regional tragen allerdings auch die Bebauung von Flächen und Bodenversiegelung erheblich zur Erwärmung bei. Dadurch können Städte zu richtigen Hitzeinseln werden und das Leben vor Ort für Pflanzen- und Tierarten erschweren.
Insgesamt gilt: der Klimawandel hat Ursachen und Folgen, die einerseits menschengemacht sind und andererseits die Zukunft der Menschen erheblich beeinflussen. Viele Folgen werden erst in einigen Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten in vollem Umfang erkennbar. Doch bereits heute hat der Klimawandel Folgen für den Menschen, denn Hitzeperioden setzen den Körper unter Stress und begünstigen die Ausbildung verschiedener Krankheiten.
Hitze und Gesundheit In Hitzeperioden gilt es, viel zu Trinken, um den Körper einerseits vor dem Austrocknen zu schützen. Andererseits triggert Hitze durch eine erhöhte Luftverschmutzung Krankheiten wie Demenz und Neurodermitis. Die Gesundheit der Menschen wird also in mehrerer Hinsicht auf die Probe gestellt. |
Durch diese Wechselbeziehung wird die Klimakrise das Leben auf der Erde in Zukunft immer stärker bestimmen, denn die Auswirkungen des Klimawandels beeinflussen die Menschen sowohl direkt als auch indirekt. Direkt wird der Mensch durch den Einfluss auf die eigene Gesundheit beeinflusst. Indirekte Einflussfaktoren sind hingegen Faktoren wie Ernteausfälle oder Extremwetterereignisse, welche den Menschen zur Anpassung der eigenen Lebensweise zwingen.
Ursachen des Klimawandels können natürlich oder anthropogen sein. Die meisten natürlichen Ursachen des Klimawandels sind allerdings nur schwer zu beeinflussen und resultieren nicht in einem abrupten Klimawandel. Im Vergleich dazu führt der anthropogene Treibhauseffekt zu einem Klimawandel, der rasant stattfindet und dessen Veränderung nicht nur als Phase betrachtet werden kann. Die Ursachen des anthropogenen Treibhauseffekts liegen in den Händen der Menschen und können somit leicht beeinflusst werden. Beispielsweise befördert ein hoher Ausstoß von Methan den Klimawandel erheblich. Durch den Verzicht auf tierische Produkte sowie die Renaturierung von Mooren oder einen geringen Reiskonsum wird weniger Methan emittiert [5].
Treibhauseffekt Beim Treibhauseffekt wird die Wärmestrahlung der Sonne durch sogenannte Treibhausgase auf die Erdoberfläche zurückgeworfen. Je mehr Treibhausgase sich in der Atmosphäre befinden, desto mehr Wärme wird auf die Erdoberfläche zurückgestrahlt und desto wärmer wird es. |
Der anthropogene Treibhauseffekt als Folge zu vieler klimaschädlicher Gase in der Atmosphäre muss verringert werden, denn nur so können die globale Erwärmung und Folgen, die daraus resultieren, eingedämmt werden. Beim Klimawandel gilt CO2 aufgrund seiner steigenden Konzentration als besonders relevantes Gas. CO2 wird unter anderem bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt und gilt als Referenzgröße für andere Treibhausgase (sogenannte CO2-Äquivalente). Neben dem anthropogenen Treibhauseffekt sind Eingriffe in den Wasserhaushalt sowie auf die Erdoberfläche Ursachen für die Erderwärmung. Folgen daraus ergeben sich sowohl für Menschen als auch für die gesamte Artenvielfalt der Erde. Nur wenige Tier- und Pflanzenarten können sich an den rasanten Klimawandel anpassen und somit nimmt die Biodiversität im Verlauf der Klimakrise stetig ab.
Verlust von Biodiversität ist nur eine Klimafolge. In Deutschland kommen extreme Hitzeereignisse wie Dürren oder Starkregen und Überschwemmungen sowie kürzere Kälteperioden im Winter hinzu. Dürre Sommermonate und Überschwemmungen machen durch Ernteeinbußen insbesondere der Landwirtschaft zu schaffen. Zusätzlich kommt es durch niedrige Wasserstände zu einem eingeschränkten Schiffsverkehr, der sogar in Versorgungsengpässen resultieren kann. [6]
• | Gletscherschmelze |
• | Anstieg des Meeresspiegels |
• | Dürre- und Hitzepersioden |
• | Hochwasser |
• | Stürme |
• | Überschwemmungen |
• | Verringerter Sauerstoffgehelt in den Ozeanen |
Neben der Gletscherschmelze - und dem damit verbundenen Verlust an Süßwasservorkommen - sowie dem Meeresspiegelanstieg leidet auch der Permafrost unter erhöhten Temperaturen. Der Klimawandel führt dazu, dass der Permafrost taut und die im Boden gespeicherten Kohlenstoffverbindungen in Form von Methan, Wasserdampf und Kohlendioxid freigesetzt werden [7]. Anstatt CO2-bindende Flächen in diesem Sinne zu schützen, wird der Regenwald trotz Klimawandel weiterhin abgeholzt. Dabei gilt der Regenwald in Südamerika durch die Kondensation von Wasser als natürlicher Kühlschrank. Wird der Wald weiterhin abgeholzt, so erreicht er seinen Kipppunkt und wird irreversibel in eine Wüste verwandelt, da der gerodete Regenwald den intakten Wald zerstört [8].
Aus einer aktuellen Studie lässt sich zudem erkennen, dass sogenannte Jetstreams den Klimawandel spürbar machen.
Jetstream Jetstreams sind große Windbänder in 5-10 Kilometern Höhe. Bei doppelten Jetstreams handelt es sich um Jetstreams, die sich in zwei Äste aufspalten. Durch die Erwärmung in hohen Breiten verweilen die Jetstreams voraussichtlich länger über Regionen Eurasiens. [9] |
Durch die Jetstreams werden Hitzewellen intensiver. Dabei lassen sich ca. 30 % der Hitzewellen in Europa mit doppelten Jet-Zuständen erklären. Ursache für die Jetstreams, neben der globalen Erderwärmung, ist die schnellere Erwärmung auf Land im Vergleich zum arktischen Ozean. [9]
Beim Begriff des Klimawandels wird sich meist auf den anthropogenen Klimawandel bezogen. Daher wird ein Vergleich zwischen Klimawandel früher und heute etwas schwierig, denn der größte Teil der zu beobachtenden Klimaänderungen beläuft sich nur auf die letzten 50 Jahre [5]. Zuvor verursachten primär natürliche Faktoren Veränderungen des Klimas.
Werden heutige Auswirkungen des Klimawandels betrachtet, liegen Hitzesommer, Starkregen und andere Extremwetterereignisse auf der Hand. Dabei kommt es zu eindeutigen Kosten des Klimawandels. Unter anderem verursachen die Wetterereignisse erhebliche Schäden an Infrastrukturen und in der Wirtschaft. Durch Stürme und Überschwemmungen stürzen ganze Infrastrukturen ein, Gebäude werden unbewohnbar und jegliche Güter vor Ort werden zerstört. Auch viele wirtschaftliche Einschränkungen belaufen sich auf den Klimawandel. Die Wirtschaft – ob im Versicherungswesen, Schiffsverkehr oder Agrarindustrie – muss erhebliche Kosten durch Schäden des Klimawandels tragen. Zu niedrige Wasserstände und damit verbundene Beeinträchtigungen im Schiffsverkehr können zu Lieferengpässen und Problemen bei der Produktion von Waren führen [6]. Daher sollte der Klimawandel in Unternehmen im Rahmen einer Klimastrategie mitaufgenommen werden. Bereits bei der Erstellung der Strategie können sich Unternehmen mit künftigen Problemen, deren Ursache im Klimawandel liegt, auseinandersetzen.
Der IPCC-Bericht aus 2022 prognostiziert bereits große Herausforderungen für die Menschheit, denn über 3,3 Milliarden Menschen werden voraussichtlich unter den Folgen der Klimakrise leiden. Dabei wird insbesondere der Zusammenhang zwischen Klima, Ökosystemen und Biodiversität sowie der Gesellschaft hervorgehoben. Der Klimawandel ist 2022 bereits deutlich sichtbar durch Extremwetterlagen wie Hitzewellen und Unwetter. Somit kann der Klimawandel an aktuellen Ereignissen betrachtet werden, die eine Aussicht in zukünftige Jahre zeigt. Bereits in derzeitigen Sommern sind Mittel- und Südeuropa immer stärker von Wassermangel betroffen, sodass sich die Landwirtschaft und der Schiffsverkehr schwierig gestalten. [10]
Schutz von Ökosystemen Nach dem aktuellen IPCC-Bericht aus 2022 sollen zukünftig 30-50 % der Land- und Meeresflächen weltweit geschützt werden. Starke menschliche Eingriffe in die Natur werden somit vermieden. Bislang zählen 15 % der weltweiten Landflächen und nur 8 % der Wasserflächen als geschützt. |
Die Klimaerwärmung ist 2022 bereits gefährlich für die Gesundheit. Neben dem bereits erwähnten Zusammenhang zwischen Gesundheit und Klimawandel beeinflusst der Klimawandel laut Weltklimarat mit hoher Sicherheit die psychische Gesundheit der Menschen negativ, trägt zu Mangelernährung sowie einem Gefühl der Deplatzierung bei. Umso wichtiger ist es, die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Gesellschaft und dem Verlust von Ökosystemen ernst zu nehmen, denn hier finden sich auch Potenziale und Ansätze für Anpassungsmaßnahmen. [10]
Der Weltklimarat hat im sechsten IPCC-Bericht fünf mögliche Szenarien für die Zukunft vorgestellt. Den Klimawandel-Prognosen für das Ende des 21. Jahrhunderts wurden verschiedene Variablen zugrunde gelegt: Reduzierungsgrad der CO2-Emissionen, Fortschritte bei der Entwicklung von Technologien zur CO2-Reduzierung und sozioökonomische Entwicklungen. Die Szenarien fokussieren sich primär auf Erkenntnisse der physikalischen Wissenschaft, kombinieren diese allerdings mit der zu erwarteten Anpassungsfähigkeit der Menschen. Die Szenarien zeigen, dass der Klimawandel die Zukunft massiv beeinflusst. Es gibt zwei Alternativen [11]:
Neben des IPCC-Berichts gibt es weitere Studien, welche Prognosen im Bereich des Klimawandels abgeben. Ändert sich in den nächsten Jahren nichts an unserem CO2-Ausstoß, so wird dank des Klimawandels bis 2030 alle zwei Jahre ein extrem heißes Jahr auftreten. Darunter verstehen Forschende Jahre, die im vorindustriellen Zeitalter nur einmal in hundert Jahren auftraten [12]. Zwar verfolgt die EU das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein, doch dies kann nicht alle Folgen des Klimawandels abwehren. Laut einem Bericht der Weltbank werden 200 Millionen Menschen aufgrund des Klimawandels bis 2050 auf der Flucht sein – auch innerhalb ihres Landes oder Kontinents. Durch die Veränderung der klimatischen Bedingungen werden besonders Menschen südlich der Sahara betroffen sein [13]. Ein weiterer Risikofaktor ist die Eisschmelze und damit verbundene Konsequenzen, welche zu Fluchtursachen werden. Relevant ist hierbei der Meeresspiegelanstieg. Prognosen zufolge könnte der Meeresspiegel an US-amerikanischen Küsten bis 2050 um 30 Zentimeter ansteigen. Somit werden die Regionen angreifbarer für Hurrikane und Stürme, Überschwemmungen werden viermal im Jahr auftreten, sodass Gebiete evakuiert und Straßen gesperrt werden müssen [14].
Mit den Zukunftsprognosen fühlen sich immer mehr Menschen ohnmächtig, in Bezug auf ihre Handlungen. Dies belastet unter anderem die psychische Gesundheit, da sich eine Angst ausbilden kann vor der Ungewissheit der Zukunft. Das Angstgefühl wird auch als Klimaangst bezeichnet.
Klimaangst Klimaangst beschreibt die Angst vor dem Fortschreiten des Klimawandels. Ursache der Angst ist dabei die Ungewissheit darüber, was mit dem eigenen Leben sowie der Zukunft anderer Lebewesen passiert [15]. |
Häufig scheinen der Klimawandel und Themen, die damit verwandt sind, noch weit entfernt und ungreifbar. Dabei können wir die Auswirkungen bereits heute sehen. Um sich der Tragweite und Folgen bewusst zu werden, hilft es, sich beim Thema Klimawandel Bilder anzuschauen. Die Bilder zeigen die heutige Situation des Klimawandels und dessen Auswirkungen – von Dürren und Waldbränden bis zu Gletscherschmelzen und verlorenen Eisbären. Die Bilder können Unbehagen auslösen, doch die Visualisierung des Problems kann es greifbarer machen und somit als Motivation dienen, gegen den Klimawandel anzukämpfen.
Eine Veränderung der Atmosphäre über einen längeren Zeitraum, d.h. eine Klimaänderung, ist bereits heute zu beobachten. Dafür ist in erster Linie der anthropogene Klimawandel verantwortlich. Durch menschliche Einflüsse hat sich der Gehalt an Treibhausgasen in der Atmosphäre enorm erhöht, sodass sich die Zusammensetzung der Atmosphäre verändert hat. Die resultierenden Folgen des Klimawandels werden in Zukunft zunehmen und Prognosen zufolge auch die Gesellschaft nachhaltig beeinflussen – sowohl in der Aktion miteinander als auch in Bezug auf die Gesundheit. Um den Klimawandel zu stoppen, müssen daher die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Menschheit und Biodiversität betrachtet werden.
Quellen:
[1] UBA: 2021. Häufige Fragen zum Klimawandel. Umweltbundesamt, URL: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/haeufige-fragen-klimawandel?sprungmarke=klima#klima.
[2] Quarks: 2021. So funktioniert der natürliche Klimawandel: Das Klima ändert sich auch ohne menschgemachtes CO2. Was ist der Unterschied zum heutigen Klimawandel?. WDR, URL: https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/so-funktioniert-der-natuerliche-klimawandel/.
[3] Wetter.de: 2017. Klimafaktor Vulkanausbruch – so können Vulkane das Klima beeinflussen. Wetter.de, URL: https://www.wetter.de/cms/klimafaktor-vulkanausbruch-so-koennen-vulkane-das-klima-beeinflussen-2207716.html.
[4] Schönwiese, Christian-Dietrich: 2000. Lexikon der Geowissenschaften: Anthropogene Klimabeeinflussung. Spektrum.de, URL: https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/anthropogene-klimabeeinflussung/778.
[5] Warnsignal Klima. Was ist der Treibhauseffekt?. Warnsignal Klima, URL: https://www.klima-warnsignale.uni-hamburg.de/weitere-themen/treibhauseffekt/.
[6] Die Bundesregierung: 2019. Auswirkungen des Klimawandels: Konsequenzen für Deutschland und die Welt. Die Bundesregierung, URL: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/auswirkungen-klimawandel-1669160.
[7] ESKP. Zusammenhang zwischen Klimawandel und Permafrost. Wissensplattform Erde und Umwelt Earth System Knowledge Platform, URL: https://www.eskp.de/klimawandel/zusammenhang-zwischen-klimawandel-und-permafrost-93591/.
[8] Fischermann, Thomas: 2021. Klimawandel im Regenwald: Thomas Fischermann berichtet. ZDF, URL: https://www.zdf.de/gesellschaft/volle-kanne/klimawandel-im-regenwald-100.html.
[9] tagesschau: 2022. Klimawandel in Westeuropa: Mehr Hitzewellen wegen Jetstream. Tagesschau, URL: https://www.tagesschau.de/ausland/klimawandel-europa-hitze-erderwaermung-101.html.
[10] IPCC: 2022. Summary for Policymakers. IPCC, PDF: https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg2/downloads/report/IPCC_AR6_WGII_SummaryForPolicymakers.pdf.
[11] Stone, Madeleine: 2021. Klimawandel: Weltklimarat zeigt fünf mögliche Szenarien für die Zukunft auf. National Geographic, URL: https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2021/08/klimawandel-weltklimarat-zeigt-fuenf-moegliche-szenarien-fuer-die-zukunft-auf.
[12] Schollbach, Jennifer: 2022. Düstere Aussichten: Bis 2030 kommen alle zwei Jahre Hitzeextreme auf uns zu. Mdr Wissen, URL: https://www.mdr.de/wissen/wie-der-klimawandel-und-extreme-hitzewellen-am-effektivsten-verringert-werden-koennten-102.html.
[13] Tagesschau: 2021. 200 Millionen Klimaflüchtlinge bis 2050 möglich. Tagesschau, URL: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/weltbank-klimawandel-103.html.
[14] von Brackel, Benjamin: 2022. Klimawandel: 30 Zentimeter bis 2050. Süddeutsche Zeitung, URL: https://www.sueddeutsche.de/wissen/meeresspiegelanstieg-klimawandel-usa-anpassung-louisiana-1.5530303.
[15] Jahn, Thilo: 2021. Psychologe: „Es ist wichtig, dass wir üben, mit schwierigen Gefühlen umzugehen.“. Deutschlandfunk Nova, URL: https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/klimaangst.